Jugendliche fordern, Parteien antworten

Drei Schüler des Goethe-Gymnasisums bewerten die politischen Stellungnahmen – und kritisieren, dass vier fehlen.  

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Haben ihre Meinung zu den politischen ...l und Paul Stümke vom Goethe-Gymnasium  | Foto: Ingo Schneider
Haben ihre Meinung zu den politischen Antworten: Cornelius Brab, Li Keintzel und Paul Stümke vom Goethe-Gymnasium Foto: Ingo Schneider
Nachtbusse, ein neues Stadion und Plätze für Jugendliche: Das und mehr forderten junge Wähler vor den Kommunalwahlen im Mai beim Aktionstag der Kampagne "Wählen 16 Plus" im Freiburger Rathaus. Das Ziel: Bis Oktober sollten Listen und Parteien des Gemeinderats zu ihren Forderungen Stellung nehmen (siehe Infobox). Cornelius Brab, Li Keintzel und Paul Stümke aus der 10 c des Goethe-Gymnasiums haben die Antworten analysiert. Insgesamt sind sie zufrieden. Aber sie kritisieren Freiburg Lebenswert, Für Freiburg, die FDP und die Kulturliste. Die haben nämlich bis heute keine Stellung bezogen, obwohl das in einem Vertrag vereinbart wurde – mit Unterschrift.

Es fehlen vier von 13 Antworten

Die Schüler sind sich einig: Das macht keinen guten Eindruck. "Wir Jugendliche sind ihnen wohl egal", sagt Li Keintzel (14). Auch der 15-jährige Cornelius Brab wundert sich: "Konnte sich nicht einer eine Stunde Zeit dafür nehmen?" Jürgen Messer vom Jugendbüro betreut die Aktion "Wählen 16 Plus". Er versteht, dass sich die Jugendlichen ärgern: "Dafür müssen die gerade stehen, die nicht geliefert haben." Warum vier von 13 Antworten bis heute fehlen, weiß er nicht: "Alle wurden mindestens drei Mal aufgefordert." Es könne ja sein, dass jemand überarbeitet sei und mehr Zeit brauche, "aber das kann man ja kommunizieren".

Acht Unterzeichner haben wie vereinbart die Forderungen der Jugendlichen kommentiert, alle gibt’s im Internet auf einer Projektseite. Die Goethe-Schüler ziehen ihr Fazit: Die meisten Antworten seien gut begründet und klar formuliert – anders als unübersichtliche Wahlprogramme. Nur die CDU-Stellungnahme kommt bei ihnen nicht so gut an. Ihre Kritik: zu lang, zu viel Schachtelsätze, zu viel Fachbegriffe. "Das liest keiner gern. Und vieles geht am Thema vorbei", sagt Li Keintzel. Aber immerhin hätten sie Antworten abgegeben, ergänzt Cornelius Brab. Gut schneidet die Antwort von Junges Freiburg, Die Partei und GAF ab. "Die wissen, wie man uns anspricht", sagt Paul Stümke. Der 16-Jährige engagiert sich bei Junges Freiburg, sammelte Stimmen gegen den Kommunalen Ordnungsdienst. "Das Thema ist ja jetzt abgehakt", freut sich Li Keintzel. Alle drei hoffen, dass in Zukunft ihre Interessen im Gemeinderat vertreten werden, und setzten auf die jüngeren Räte. Auch Jürgen Messer will dafür sorgen, dass junge Themen im Gespräch bleiben. Im Mai 2016 sei wieder eine Aktion geplant. Ein Jahr nach der Wahl sollen Jugendliche von Listen und Parteien erfahren, ob und wie ihre Forderungen umgesetzt wurden. Für Cornelius Brab und Paul Stümke wird’s schon im Februar spannend: Dann dürfen sie zum ersten Mal ihre Stimme abgeben – beim Bürgerentscheid zum neuen SC-Stadion.

DAS FORDERN JUGENDLICHE

1. mehr öffentliche Plätze für sie

2. mehr Shoppingmöglichkeiten

3. keinen Kommunalen Ordnungsdienst

4. mehr Nachtbusse

5. ein grüneres Freiburg

6. mehr Sportmöglichkeiten

7. ein neues SC-Stadion

8. billigere Regio-Karte ohne Staffelung

9. Partymöglichkeiten ab 16 Jahren

10. mehr bezahlbare Wohnungen

11. mehr Mülleimer

12. den Stadttunnel bauen

13. einen Paintball-Platz

Alle Stellungnahmen dazu auf http://www.16plus.freiburgxtra.de

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