Sie konnte Gefühle und Geschichten auf die Bühne bringen wie keine andere Chanson-Sängerin. Juliette Gréco ist mit 93 Jahren gestorben. Sie war eine Ikone – und nicht nur Frankreich trauert.
Was für eine Erscheinung sie war! Ganz in Schwarz gehüllt wie eine glatte Statue. Nur ihr Gesicht und ihre Hände leuchtend im aufflammenden weißen Scheinwerferlicht. Sie machten die Statue lebendig.
Die Augen so sprechend wie die Lippen, der Blick im einen Moment nach innen gerichtet, im nächsten Lied auf ein Gegenüber. An den ausgestreckten schwarzen Armen führten die Finger ein Eigenleben, ahmten flatternde Bewegungen des Herzens nach oder öffneten sich an vor dem Mikrofon zusammengelegten Handgelenken der Welt ...