Lesetipp

Jung bleiben

Gabriele Diehr aus der Breisgau-Redaktion empfiehlt "Neue Vahr Süd" von Sven Regener  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Gabriele Diehr  | Foto: Christian Hanner
Gabriele Diehr Foto: Christian Hanner

Warum nicht mit Hilfe der Sommerlektüre noch mal wehmütig mit einem Coming of Age-Roman in die Versprechungen und Leiden der Jugend eintauchen? Sehr unterhaltsam geht das mit Sven Regeners zweitem Band seiner Lehmann-Trilogie "Neue Vahr Süd".

Erzählt wird die Geschichte von Frank Lehmann, von seinen Kumpels Frankie genannt, beginnend am 30. Juni 1980, dem Tag bevor er zum Wehrdienst eingezogen wird, bis zu seiner vorzeitigen Entlassung fünf Monate später. Dazwischen geht es in einem irren inneren Dialog um den Auszug aus dem biederen Elternhaus in der Bremer Neubausiedlung Neue Vahr Süd, das chaotische Leben in einer WG, in der es aussieht "wie in Luis Trenkers Rucksack", lange, oft absurde Diskussionen (um was nicht alles!) zwischen Studierenden, politisch in irgendeiner Form links "(Nicht-Mehr)Organisierten", gewaltbereiten Prolls und Null-Bock-Punks in seinem Umfeld, die Absurditäten des Bundeswehralltags (Frankie hat es verbummelt zu verweigern) und um eine unglückliche Liebe. Das Ganze gipfelt in einem öffentlichen Gelöbnis im Bremer Weserstadion, das in Chaos endet (historisch verbrieft). Frankie wirkt als Fackelträger mit, seine Bekannten vor dem Stadion demonstrieren und randalieren. Frank lässt seine verkorkste Situation hinter sich und bricht mit seinem alten Opel Kadett aus Bremen gen Berlin auf, wohin schon sein älterer Bruder Mannie der Provinz entkommen ist.

Sven Regener: Neue Vahr Süd. Roman. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004. 592 Seiten, 25 Euro.

Schlagworte: Sven Regener, Luis Trenkers, Frank Lehmann

Weitere Artikel