Kanada ächzt unter der Rekordhitze
Das Thermometer erreicht im Westen des Landes fast 50 Grad / Hitzebedingte Todesfälle steigen dramatisch an .
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"Für diese Hitze gibt es keine Übertreibungen, um sie zu beschreiben", meint Armel Castellan, Meteorologe des Umweltministeriums. "Wir sind einfach perplex, wie oft Rekorde gebrochen werden." Allein in der Pazifikprovinz British Columbia meldeten sieben Orte mehr als 45 Grad. Für einige Menschen in etwas kühleren Städten waren die Hitzemeldungen aus Lytton offenbar Anlass, in die Gemeinde zu reisen. Der Vorsitzende der örtlichen Handelskammer sprach am Dienstag von einem "Hitzetourismus". In der Hauptstadt Ottawa stieg die Quecksilbersäule auf 33 Grad und mit der Luftfeuchtigkeit wurde eine gefühlte Temperatur von rund 40 Grad errechnet.
Die Meteorologen und Behörden warnen, dass die Hitzewelle bis über das Wochenende und in die nächste Woche hinein anhalten könnte. Die besondere Sorge gilt älteren Menschen, Kindern und Obdachlosen. Der Meteorologe Armel Castellan spricht von einem "Killer-Ereignis". Notfalldienste melden bereits einen deutlichen Anstieg der Todesfälle. Über vier Tage wurden in British Columbia 233 Todesfälle gemeldet, der Durchschnitt liegt sonst bei 130. In Vancouver ereigneten sich 65 "plötzliche Todesfälle", die auf das extreme Wetter zurückgeführt werden. In den Parks der Städte laufen die Rasensprenganlagen ununterbrochen, nicht nur, um die Grünflächen zu bewässern, sondern auch um den Menschen Gelegenheit zum Abkühlen zu geben. Viele nehmen die Gelegenheit für eine kühlende Dusche dankbar an. Gemeindezentren mit Klimaanlagen werden als Abkühlstationen genutzt, Helfer verteilen Wasserflaschen und die Kanadierinnen und Kanadier werden gebeten, sich um ältere Nachbarn zu kümmern, die besonders unter der Hitze leiden. "Wir befinden uns mitten in der heißesten Woche, die British Columbia je erlebt hat", sagte der Premier der Provinz, John Horgan. Er rief dazu auf, nach Menschen zu sehen, die gefährdet sein könnten. Rettungsambulanzen werden immer wieder gerufen, weil Menschen mit Hitzschlag zusammenbrechen. Verschärft wird die Lage vielerorts durch Waldbrände, die die Luftqualität verschlechtern.
Auch in den US-Städten Portland, Oregon und Seattle im Nordwesten der USA wurden nach Agenturangaben die höchsten Temperaturen seit dem Beginn der dortigen Aufzeichnungen gemessen. Klimaanlagen und Ventilatoren waren vielerorts ausverkauft. Menschen suchten zum Teil in Tiefgaragen oder in ihren klimatisierten Autos Schutz vor der Hitze.
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