Schon wieder! Am 21. Januar 2001 sind viele deutsche Katholiken endgültig enttäuscht, etliche nun sogar empört. Papst Johannes Paul II. will 37 neue Kardinäle ernennen – doch den Mainzer Bischof Karl Lehmann übergeht er erneut.
Ausgerechnet den Vorsitzenden der – für den Vatikan auch finanziell wichtigen – Deutschen Bischofskonferenz, den prägenden Kopf von 25 Millionen Katholiken zwischen Nordsee und Alpen. Ist der 65-Jährige dem Pontifex zu unbequem, gar zu progressiv? Oder blockiert ausgerechnet Kurienkardinal Joseph Ratzinger, der ihm einst den Weg zur Professur geebnet hat, die überfällige Ernennung?
Nun aber greift, wie es heißt, sogar Helmut Kohl zum Telefon, um im Vatikan gegen diese Desavouierung seines Duzfreundes zu protestieren. Wird der CDU-Altkanzler tatsächlich "bis ganz oben durchgestellt"? Jedenfalls nennt der Papst nur wenige Tage später gönnerhaft die Namen weiterer künftiger Kardinäle – und jetzt ist auch Karl Lehmann dabei. Nun erhält er ...