Der Ministerpräsident will nicht bis zum Treffen mit der Kanzlerin am Wochenende warten – er hält Ausgangsbeschränkungen schon von Samstag an für nötig. Im Interview erklärt er, was noch kommen könnte.
Redaktionsbesuch in Zeiten der Pandemie: Der Ministerpräsident ist im Newsroom der Badischen Zeitung zugeschaltet – und er spricht mit Chefredakteur Thomas Fricker (l.) und Politikchef Dietmar Ostermann. Foto: Rita Reiser
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Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) verteidigt die strikten Ausgangsbeschränkungen im Südwesten – und er deutet vor dem Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin weitere Einschnitte an. Um die 4000 Corona-Neuinfektionen und mehr als 60 Tote pro Tag wie an den vergangenen Tagen allein im Südwesten "können wir nicht akzeptieren", sagt er. Im Interview geht es auch um den nahenden Wahlkampf und den rasenden grünen Umweltminister.
" Bei mindestens 60 Prozent der Infektionen wissen wir nicht, wo sich jemand angesteckt hat." Winfried Kretschmann
BZ: Herr Ministerpräsident, durch die erste Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr ist Deutschland außergewöhnlich gut gekommen. Jetzt haben wir große Schwierigkeiten. Was lief schief?
Kretschmann: Im Frühjahr konnte man klarer identifizieren, wo die Infektionsketten entstehen, und diese besser nachverfolgen. Es gab Infektionsnester, ...