Krise drückt die Kauflaune
Das Konsumklima verliert im Oktober erneut. Die Aussichten auf höhere Einkommen werden von der Inflation erstickt, die Konjunktur kommt kaum von der Stelle. Die Deutschen halten ihr Geld zurück.
dpa | bkr
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Die Anschaffungsneigung – also die Bereitschaft, in näherer Zukunft teurere Dinge zu kaufen – und die Konjunkturerwartungen als weitere wichtige Säulen für die Berechnung des Konsumklimas konnten hingegen teils auf niedrigem Niveau leicht zulegen, die Sparneigung blieb unverändert. Immerhin wurde der Abwärtstrend bei den Konjunkturerwartungen gestoppt. Die Menschen rechnen also damit, dass es mit der Wirtschaft demnächst wieder etwas nach oben geht, sie erwarten aber keine durchgreifende Verbesserung.
Unterdessen zeigt die südbadische Industrie Anzeichen einer Erholung. So liegt der Geschäftsklimaindex des Wirtschaftsverbandes Industrieller Unternehmen Baden (WVIB) bei 7,9 Punkten. Das ist der beste Wert seit zwei Jahren. In den Index fließen sowohl die Geschäftserwartungen als auch Einschätzungen der gegenwärtigen Lage ein. WVIB-Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer warnte allerdings vor zu hohen Erwartungen: "Das Ergebnis der Umfrage ist auf den ersten Blick positiv. Die Talsohle liegt womöglich hinter uns. Deutschland ist noch lange nicht da, wo es hingehört."
Derweil sparen die Deutschen nach wie vor fast weltmeisterlich – sie legen aber nicht mehr ganz so viel Geld zurück wie im vergangenen Jahr. Im ersten Halbjahr 2025 betrug die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland 10,3 Prozent. Das heißt: Je 100 Euro verfügbarem Einkommen wurden im Schnitt 10,30 Euro auf die hohe Kante gelegt. Monatlich entspricht dies einem Betrag von durchschnittlich knapp 270 Euro je Einwohnerin und Einwohner, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. In den ersten sechs Monaten 2024 war die Sparquote mit 11,1 Prozent aber noch etwas höher. Im internationalen Vergleich liegen die Deutschen beim Spareifer nach wie vor weit vorn.