Vogelgrippe

500.000 Vögel getötet: Werden Eier teurer, Gänse knapp?

Eine halbe Million Tiere gekeult: Die Vogelgrippe wütet in Deutschland. Werden die Folgen bald auch im Supermarkt spürbar sein?  

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Die meisten Gänse in Deutschland stammen aus Importen.  | Foto: Matthias Bein (dpa)
Die meisten Gänse in Deutschland stammen aus Importen. Foto: Matthias Bein (dpa)

Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland in diesem Herbst ungewöhnlich früh und rasant aus. Seit Anfang September hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) 30 Ausbrüche in Geflügelhaltungen sowie 73 Fälle bei Wildvögeln registriert. Mehr als 500.000 Hühner, Enten, Gänse und Puten seien bislang betroffen und getötet worden. Üblicherweise gebe es einen Anstieg der Infektionszahlen Anfang November während des Vogelzugs. Die Zahlen seien nur eine Momentaufnahme, da sich die Lage derzeit so schnell ändere, sagte eine Institutssprecherin. Die Daten bildeten deshalb eher die derzeitige Dimension und nicht die absoluten Zahlen ab. Aktuell werden 23 weitere Verdachtsfälle geprüft – 22 bei Wildvögeln, einer bei gehaltenem Geflügel. "Mit weiteren ist zu rechnen."

Besonders viele Ausbrüche der Seuche, die auch als Geflügelpest bekannt ist, meldet das FLI aus Niedersachsen (8), Mecklenburg-Vorpommern (6), Brandenburg (5) und Thüringen (4). Hinzu kommen Schleswig-Holstein (3), Nordrhein-Westfalen (2) sowie Baden-Württemberg und Bayern (je 1). In zwei Betrieben in Vorpommern wurden rund 150.000 Legehennen gekeult, im brandenburgischen Märkisch-Oderland weitere 130.000 Tiere.

Experte rechnet mit höheren Eierpreisen

Bei Wildvögeln entfallen die meisten Fälle auf Thüringen (15), Brandenburg (14) und Niedersachsen (12). Weitere Nachweise stammen aus Mecklenburg-Vorpommern (8), Bayern (7), Sachsen-Anhalt (5), Hamburg, Hessen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen (je 3) sowie Berlin und Rheinland-Pfalz (je 1). Besonders stark betroffen sind in diesem Herbst Kraniche. Der Höhepunkt des Vogelzugs steht laut FLI noch bevor.

Trotz massenhafter Keulungen rechnet die Geflügelwirtschaft bislang nicht mit starken Preissteigerungen. Verbandspräsident Goldnick sagte im ZDF-Morgenmagazin, er glaube nicht, dass man kurzfristige Preisexplosionen habe. Die meisten Gänse in Deutschland stammten aus Importen, etwa aus Ungarn und Polen. Sollte sich die Lage jedoch weiter zuspitzen, könne sich das Preisniveau ändern. Besorgter äußerte sich Robert Schmack, Vorsitzender des bayerischen Geflügelwirtschaftsverbands. Er hält eine Erhöhung der Eierpreise um bis zu 40 Prozent für möglich – ein Zehnerpack könnte dann statt 2,50 Euro rund 3,50 Euro kosten. Auch mit eingeschränkter Produktauswahl im Handel sei zu rechnen.

Schlagworte: Robert Schmack

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