Breisgau-Hochschwarzwald

Landratsamt macht auf Fuchsräude aufmerksam

In einem Aufruf an die Hundehalter warnt das Landratsamt vor Fällen von Fuchsräude und fordert die Hundehalter dazu auf, für ausreichende Sicherungsmaßnahmen gegen das Freilaufen und Wildern der Hunde zu sorgen.  

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Mit dem Aufruf will das Landratsamt außerdem auf die Gefahr freilaufender Hunde für Niederwild wie Hase und Fasane, tragende Rehgeißen und deren Junge aufmerksam machen, so Markus Fehrenbach vom Kreisjagdamt.

Unter Räude versteht man verschiedene, durch Räudemilben verursachte Krankheitsbilder der Haut, die mit starkem Juckreiz einhergehen, heißt es in einer Publikation des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamts Aulendorf. "Fälle von Fuchsräude gibt es immer wieder, in diesem Jahr habe ich den Eindruck, dass es mehr sind als im vergangenen Jahr", meint Fehrenbach. Auffällig sei, dass beim Kreisjagdamt Breisgau-Hochschwarzwald viele Anrufe besorgter Bürger eingehen, die Füchse in Wohngebieten und Gärten sehen. Dort durchsuchen die Füchse Komposthaufen, fressen bereitgestelltes Katzenfutter, reißen gelbe Säcke auf oder wildern im Hühnerstall oder -gehege. Als Allesfresser findet der Fuchs zwar genügend Nahrung - neben kleinen Nagetieren wie Mäusen frisst er auch Würmer, Käfer, Raupen, Frösche und Eidechsen. Dennoch ernährt er sich in der Nähe von Siedlungen auch gerne von Abfall und dem, was die Menschen ihm bieten.

Räudige Füchse erkennen Beobachter an felllosen Flecken, bei denen die nackte Haut zu sehen ist. Die Haut wird lederartig und bildet Krusten aus. Ein starker Juckreiz plagt das Tier. In der Regel führt die Räude nach etwa drei Monaten zum Tod des Fuchses. "Gerade durch die Krankheit geschwächte Tiere suchen die Nähe zu den Menschen, weil sie in den Siedlungen leichter an Nahrung kommen", sagt Markus Fehrenbach, "wenn wir also Meldungen über solche Füchse erhalten, informieren wir die Jäger, die versuchen, das Tier aufzuspüren." Im Falle eines fortgeschrittenen Krankheitsverlaufs sei es im Rahmen des Tierschutzes geboten, das Tier von seiner Quälerei zu erlösen und zu töten, sagt Michael Suntz vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg. Dorthin schicken Jäger mögliche Fälle von Fuchsräude zur pathologischen Untersuchung. Sunz konnte bislang in diesem Jahr noch nicht mehr Fälle von Fuchsräude feststellen als üblich. 2015 habe es fünf Fälle geben im Landkreis, 2016 bisher drei.

Mensch ist kein Wirt für die Milben

Allerdings landen auch nicht alle beobachteten Füchse bei ihm auf dem Seziertisch. "Das sind wenige Fälle, wir bilden eben nur ab, was eingeschickt wird. Die Zahlen sind seit Jahren stabil. Je nach Aufmerksamkeit der Jäger gibt es auch mal mehr Einsendungen", sagt der Tierpathologe, "zudem gibt es auch andere Hautkrankheiten, eine Ferndiagnose ist schwierig."

Eines ist klar: Der Mensch gilt als Fehlwirt, die Milbe pflanzt sich auf ihn nicht fort, allerdings können Menschen durch den Kontakt mit einem räudigen Tier die Pseudokrätze bekommen. Sie ist gut behandelbar. Hunde weisen bei Befall mit der Milbe ähnliche Symptome wie die Füchse auf. Sie können vom Tierarzt jedoch gut gegen die Fuchsräude behandelt werden. Hunde stecken sich leicht beim Kontakt mit einem verendeten räudigen Fuchs an. Übertragungsorte können außerdem Fuchsbauten sein. Die Übertragung ist einfach möglich, die Verbreitung geht schnell, so die Experten. "Es kann schon reichen, wenn sich ein Fuchs am gleichen Baum reibt, wie ein befallenes Tier. Die Milben sind ähnlich verbreitet wie Zecken", sagt Markus Fehrenbach vom Kreisjagdamt. Sporadische Einzelfälle von Räude gibt es auch bei Wildschweinen, Verursacherin ist hier aber eine andere Milbe.

Im Landkreis Lörrach hat man ähnliche Probleme. Dort hat das Landratsamt sogar dazu aufgerufen, achtsam vor der Tollwut zu sein. Auch wenn Deutschland als tollwutfrei gilt, sollen Hunde und Katzen in jedem Fall geimpft werden. Bei Reisen sei Impfschutz dringend erforderlich.

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