Leben und sterben lassen

Herbergen, in denen Alte auf den Tod warten, sind keine Orte des Schreckens, zeichnen sich aber durch Routine und Lieblosigkeit aus / Von Günter Franzen.  

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E s war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tische saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es floss ihm auch immer wieder etwas aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen musste sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt, da sah er betrübt nach dem Tisch, und die Augen wurden ihm nass. Wie sie da so sitzen, so trägt das Enkelchen auf der Erde kleine Brettlein zusammen. Was machst du da, fragte der Vater. Ich mache ein Tröglein, antwortete das Kind, daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin."
Wenn man dieses Märchen der Brüder Grimm nicht ...

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