Lebendiges Dorfleben mit Zwiebelkuchen und vielem mehr
Birgit Broghammer ist Anpacken gewohnt. In der Familie, im Job und bei Aktionen, bei denen sie es mit Engagement schafft, die Norsinger Dorfgemeinschaft mit Leben zu erfüllen.
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Immer im Herbst dreht sich jedoch alles um den Zwiebelkuchen. Um die Wartezeit der Winzer vor der Norsinger Traubenabgabestelle zu verkürzen, haben die Gutedelschlucker einst mit dem Verkauf der badischen Spezialität – hergestellt in der Broghammerschen Küche – begonnen. Mit Corona kam jedoch das Aus für den etablierten und meist sehr geselligen Hock. Die Narren bewiesen schnell Einfallsreichtum und begannen mit einem To-go-Verkauf von Zwiebelkuchen aus der Garage der Brohammers.
Bei diesem ist es nun auch nach der Pandemie geblieben. Die Norsinger – auch viele Auswärtige – kommen im Oktober jeweils von Mittwoch bis Freitag immer ab 17 Uhr in die Bernhardusstraße, um den würzigen Kuchen stückle- oder blechweise zu erwerben. Zum Gleichessen oder Mitnehmen. Vereinsmitglieder bedienen die Kunden, gebacken wird in der kleinen Küche im ersten Obergeschoss des Hauses. Eng ist es in dem Raum und kaum vorstellbar, dass Birgit Broghammer dort im vergangenen Herbst 270 Bleche produziert hat. Eine Fernsehreportage hatte für einen zusätzlichen Run gesorgt. "Das Telefon für Vorbestellungen stand nicht mehr still", sagt die erfahrene Zwiebelkuchenbäckerin.
Sie verfährt übrigens stets nach dem stets gleichen Rezept. Das bedeutet, nicht Hefe-, sondern ein Quark-Öl-Teig wird verwendet. "Der Zwiebelkuchen lässt sich so besser wieder heiß machen, ohne dass er hart wird", erklärt Birgit Broghammer. Obendrauf kommt eine Masse aus Schmand, angedünsteten Zwiebeln und – on the top – in Streifen geschnittenen Speck. Die Zwiebeln werden mittlerweile in Würfel geschnitten gekauft. Der Familie – auch der Ehemann und die Tochter haben immer dabei geholfen – wurde der Schäl- und Schnippeldienst irgendwann zu viel. Teig kneten, auswellen und Zwiebeln andünsten – ein Kilo für ein Blech – das macht noch genug Arbeit.
Das Engagement der Broghammers ist beispielhaft. Es hilft nicht nur den Narren, weil Geld in die Vereinskasse fließt, auch bringt es die Norsinger ein Stück weit zusammen. Von den Nachbarn bis zum Bürgermeister – alle kommen im Herbst vorbei, um zu kaufen, zu genießen und zu schwatzen. Das ist Dorfgemeinschaft wie aus dem Bilderbuch. Dazu passt dann auch das Engagement des in Katzenmoos im Elztal selbst in der Landwirtschaft tätigen Sohns, der einmal im Monat im Elternhaus einen Garagenverkauf mit landwirtschaftlichen Produkten aus der Region organisiert. Nahversorgung, die verbindet.