Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
Christoph Palm hat nie gehört, dass sein Vater nach einem doppelten Schnaps verlangt hat. Er ist froh darüber. Denn das hätte den Sohn zusammenzucken lassen. Er hätte dann den Raum verlassen, schnell, aber nicht hastig – nicht, um an die elterliche Bar zu gehen und den Wunsch zu erfüllen. Der Elfjährige hätte das Haus in Kleinheppach verlassen oder sich in den Keller zurückgezogen. So wie sie es im Familienrat und mit der Polizei besprochen und regelmäßig geübt hatten. Nie und nimmer werde er einen doppelten Schnaps trinken, hatte der Vater seinen drei Söhnen eingebläut. Sollte er ihn je verlangen, dann wäre es das Zeichen: Der Vater konnte nicht frei reden, und es bestand Gefahr, weil andere, fremde Menschen im Raum waren. "Doppelter Schnaps war ein familieninternes Codewort", sagt Christoph Palm. Es hieß: Bringt euch in Sicherheit.
Guntram Palm, der Vater, wurde in einer Zeit Justizminister (und dann Innenminister) des Landes, als der Posten zu den gefährlichsten gehörte. Sein Vorgänger Traugott Bender war nach den Selbstmorden der RAF-Häftlinge in Stuttgart-Stammheim zurückgetreten. Die Zahl jener, die den Job übernehmen wollten, hielt ...