Leitartikel: Gefühlsschlachten

Von Thomas Fricker.
Zuweilen beschleicht einen das Gefühl, als würden immer mehr Wähler der Anstrengung überdrüssig, die eine halbwegs funktionierende Demokratie ihren Bürgern abverlangt. Das Aufnehmen von Fakten, das Abwägen von Konzepten, die aktive Teilhabe am Geschehen – und sei es nur durch das Konsumieren von Nachrichten und das Gespräch darüber in der Familie oder mit dem Nachbarn – all das kann mühselig sein, lästig, ja nervtötend. Eine Zeitverschwendung für den, der ohnehin zu wenig davon hat. Und der glaubt, "die Politiker" nähmen seine Erkenntnisse, Ansichten und Sorgen sowieso nicht ernst. Guten Gewissens wird dann jedes ...