Lenzkirchs Rathaus freut sich nur bedingt über Fördermittel

Das Regierungspräsidium fördert in Lenzkirch den Bau eines Regenüberlaufbeckens. Die Freude in der Verwaltung der Kurgemeinde hält sich jedoch in Grenzen – ursprünglich hatte man auf mehr Geld gehofft.  

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Die Gemeinde Lenzkirch erhält vom Land Baden-Württemberg eine Förderung in Höhe von 743.000 Euro zum Bau eines Regenüberlaufbeckens im Ortsteil Kappel. Das Becken kommt künftig zum Einsatz, wenn die Abwasserkanäle bei starkem Regen überlastet sind. Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitteilt, liegen die Gesamtkosten bei rund 1,57 Millionen Euro. "Der Bau des Regenüberlaufbeckens ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Wasserqualität im Roodbach, der Haslach und der Wutach", erklärt Regierungspräsident Carsten Gabbert. "Auch wenn man nach Fertigstellung außer dem Technikgebäude nichts von dem Regenüberlaufbecken sehen wird, ist es für den Schutz dieser Gewässer bedeutsam. Es schützt die Flora und Fauna und trägt damit auch zu einer ökologischen Verbesserung des Roodbaches bei. Der Landeszuschuss ist ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung des Projekts und unterstreicht die Bedeutung des Umweltschutzes in der Region."

Lenzkirchs Bauamtsleiterin Natalja Remgen kommentierte die bewilligten Fördermittel zurückhaltend positiv: "Besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach", so Remgen mit Blick auf den Umstand, dass Lenzkirch ursprünglich einen Förderumfang von über 60 Prozent erwartet hatte, dieser jetzt mit 46 Prozent deutlich niedriger ausfalle. "Für uns bedeutet es, dass wir mehr Eigenmittel einplanen müssen." Das wiederum werde sich auch auf die Abwassergebühren durchschlagen, kündigte die Bauamtsleiterin an. Ob ein erneuter Antrag gestellt werde oder die bewilligte Förderung des RP akzeptiert werde, entscheide sich erst, nachdem Bürgermeister Andreas Graf in der kommenden Woche aus dem Urlaub zurückgekommen ist. Laut Einschätzung Remgens sei es jedoch wahrscheinlich, dass man die Fördermittel des RP annehme.

Bei starkem Regen wird das Abwasser bislang etwa siebzig Mal pro Jahr ungereinigt in den Roodbach eingeleitet, was die ökologische Balance des Bachs erheblich beeinträchtigt. Dies wirkt sich im weiteren Gewässerverlauf des Roodbachs auch negativ auf die Flüsse Haslach und Wutach aus, so das RP. Durch den Bau des Regenüberlaufbeckens soll dies auf weniger als zehn Mal reduziert werden. Außerdem wird das Abwasser vor der Einleitung mechanisch gereinigt.

Bei dem neuen Regenüberlaufbecken handelt es sich um ein unterirdisches Betonbecken mit einem Volumen von 150 Kubikmetern. Zudem werden Schächte, Instrumente für Mess- und Steuertechnik, Zu- und Ablaufkanäle sowie ein Betriebsgebäude errichtet.
Schlagworte: Andreas Graf, Natalja Remgen, Carsten Gabbert

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