Leserbrief: Mehr als ein bitterer Beigeschmack
Bernd Krumm-Hilgenstein und Karlheinz Bührer (Malterdingen)
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Mit dem BZ-Artikel "Grundschule Malterdingen bleibt ohne Erweiterung wegen Schuldenbremse" soll wohl eine längere Berichterstattung in der BZ zusammenfassend ihren Abschluss finden. Dies ist aber mit Sicherheit nicht der Fall. Dass mit dem Werkraumumbau nun alles erledigt sei, muss bezweifelt werden. Die Grundschule entspricht in weiten Teilen nach 60 Jahren sowohl baulich als auch konzeptionell nicht mehr den heutigen Anforderungen. Letzteres bezweifelt Bürgermeister Bußhardt - Pädagogik interessiere ihn als Gemeindeoberhaupt nicht. Schulleitung und Elternvertretungen haben den Umbau des ehemaligen Werkraums zu einem Klassenzimmer aus pädagogischen Gründen abgelehnt und auch beim Gemeinderat hat sich nach und nach das unklare Meinungsbild wohl dahingehend verfestigt, statt des Umbaus des Werkraums die Schaffung zweier Klassenzimmer in der Aula als sinnvollere Lösung zu verfolgen. Einen entsprechenden Beschlussantrag ließ der Bürgermeister nicht zu. Und es kam noch dicker. Er beruf kurzerhand eine nicht-öffentliche Sitzung des Gemeinderats ein und zog einen "Denkfehler" aus der Jackentasche. Plötzlich sei der Aula-Umbau rechtlich nicht mehr möglich gewesen. Anscheinend hat der Gemeinderat dem Druck des Bürgermeisters nachgegeben und sich für die Werkraumlösung entschieden. Der Beschluss wurde hinter verschlossenen Türen getroffen – und dies, obwohl eine solche Entscheidung nach der langen und kontrovers geführten Diskussionen durchaus von öffentlichem Interesse gewesen wäre. Aber auch beim Generationenhaus und dem im Bau befindlichen Rettungszentrum wird nicht nachvollziehbar gewirtschaftet. Beim Generationenhaus gibt es mit dem Träger der Bruderhausdiakonie bis heute keine Regelung dazu, wer die Ausfallkosten bei der derzeitigen Minderbelegung trägt. Ähnlich risikoreich wird von der Verwaltung beim Rettungszentrum agiert. Hier wird mit einem Landeszuschuss in Höhen von 1,5 Mio Euro gerechnet, der aber noch nicht beschieden ist. Das Risiko, dass der Zuschuss nicht kommt, trägt auch hier die Gemeinde. Jetzt hat wenigstens das DRK seine Beteiligung in Höhe von mindestens rund 1,8 Millionen Euro bestätigt. Aber auch hier waren 2,5 Millionen Euro eingeplant. Vielleicht sollte die Kommunalaufsicht hier mal kritisch hinschauen. Auf Jahre ist die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinde stark eingeschränkt. Das Vertrauen in die politischen und demokratischen Prozesse der Gemeinde ist beschädigt.
Bernd Krumm-Hilgenstein und
Karlheinz Bührer, Malterdingen