Leserbrief: Millionenbeträge für fragwürdige Projekte verplant
Michael Krieg (Kenzingen)
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Offenbar ist sich weder die neue Verwaltungsspitze der Stadt Kenzingen noch ein Großteil des aktuellen Gemeinderats des Ernstes der finanziellen Lage wirklich bewusst.
Überall im Land stellen Kommunen aufgrund massiver Haushaltsdefizite Personal, Leistungen und Investitionen auf den Prüfstand. Nur in Kenzingen scheint man sich in einem Hort der Glückseligen zu wähnen – als seien einschneidende Korrekturen hier entbehrlich.
Im Gegenteil: In der Verwaltung wächst die Zahl der Stellen ungebremst weiter und zugleich werden Millionenbeträge für fragwürdige Großprojekte verplant. Als Beispiele seien hier eine in jeder Hinsicht überdimensionierte Mehrzweckhalle in Hecklingen für mehrere Millionen Euro – noch dazu an einem denkbar ungeeigneten Standort – sowie der überteuerte Erwerb eines deutlich überalterten Kinos mit langfristiger Nutzungsverpflichtung genannt.
Gleichzeitig wird die Bürgerschaft auf satte Gebühren- und Abgabenerhöhungen eingeschworen, während die Verwaltung bei den eigenen Ausgaben keinerlei Einsparpotenzial erkennen mag; die Grundsteuererhöhung lässt grüßen!
Zu allem Überfluss schaffen es selbst jene Stadträte nicht, die sich in der Öffentlichkeit gerne als "Sparfüchse" und strenge Kontrolleure der Kenzinger Verwaltung darstellen, diesem Kurs auch nur ansatzweise Einhalt zu gebieten. Nur ein Stadtrat hält hier noch dagegen. Quo vadis Kenzingen, quo vadis Herr Schwier?
Michael Krieg, Kenzingen
Leserbrief: Ortsbild ist scheinbar wichtiger als Kinder
KAUF VON WAHRZEICHENZum Artikel "50.000 Euro bezahlt die Gemeinde Bahlingen für die Mythische Triade" vom 13. November:
In Zeiten, in denen man sich auf kommunale Pflichtaufgaben konzentriert (Artikel vom 27. November), Steuererhöhungen das Haushaltsdefizit verringern sollen (siehe weiterer Artikel vom 27. November) gibt die Gemeinde also Geld für diese sogenannten "Wahrzeichen" aus. Nun mögen 50.000 Euro nicht gerade ins Gewicht fallen bei einem Millionenhaushalt und daher "Peanuts" sein. Allerdings möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Gemeinde seit einiger Zeit unter anderem für Butterplätzchenteig in den Kindergärten kein Geld mehr bereitstellt , da man "jeden Cent" sparen muss und es auf jede Einsparung – egal in welcher Höhe – ankommt. Im Gegensatz zu den Ausgaben für die Mythische Triade handelt es sich bei Zutaten für einen Butterplätzchenteig um wenige Euro. Von 50.000 Euro hätte man jahrelang Zutaten für Plätzchenteig finanzieren können. Nur leider haben die Kinder keine Lobby und es liest sich in der Presse natürlich besser, wenn "ganz, ganz kleine Dinge", so der Bürgermeister, sollen auch für die Dorfgemeinschaft umgesetzt werden. Etwa […] oder der Kauf der Mythischen Triade als Wahrzeichen." (Zitat aus dem BZ-Artikel vom 27. November "Bahlingen konzentriert sich auf die kommunalen Pflichtaufgaben"). Die Triade prägt nach Angaben im Artikel seit Jahren das Ortsbild, aber genauso gut hat sie es jahrhundertelang nicht geprägt. Es wäre ein Zeichen von Größe gewesen, die Figuren nicht zu erwerben, um durch das veränderte Ortsbild deutlich zu machen, dass man sich in dieser finanziell angespannten Zeit Kunst eben nicht leisten kann. Die Kindergartenkinder verzichten seit Jahren auf "kleine Dinge" beziehungsweise die Eltern kommen dafür auf, um den Kindern Koch- und Backaktionen zu ermöglichen. Bisher haben wir das auch immer gerne gemacht, aber wenn man sieht, wofür Geld locker gemacht wird, lässt das Verständnis doch sehr nach. Der Plätzchenteig ist hier auch nur als ein Beispiel benannt, um das Verhältnis aufzuzeigen, in welcher teils geringen Höhe Einsparungen vorgenommen werden und wie Prioritäten der Gemeinde Bahlingen liegen. Das Ortsbild ist scheinbar wichtiger als die Kinder.
Rahel Schillinger, Bahlingen