Unterwegs in der Zeitkapsel

Die Feministische Geschichtswerkstatt präsentiert bei einer Busfahrt Migrationsgeschichte /.
Knorrige Bäume, Löwenzahnwiesen, verwitterte grüne Fensterläden: Idylle pur. So ähnlich sah der Markenhof in Burg am Wald wahrscheinlich auch zwischen 1919 und 1925 aus. Doch wer weiß heute noch, dass sich dort damals junge Jüdinnen und Juden landwirtschaftlich ausbilden ließen? Solche Überraschungen aus verschiedenen Jahrhunderten bietet die Halbtagesbusfahrt "Hin und her" an Orte der Migrationsgeschichte von – nicht nur – Frauen. Sie ist ein Projekt des Vereins "Feministische Geschichtswerkstatt".
Myri Turkenich ist Musikerin und selbst Jüdin, Ende der 1980er zog sie von Israel nach Berlin, dann nach Freiburg. Sie hat über den Markenhof recherchiert, der sechs Jahre lang als landwirtschaftliche Ausbildungsstätte auf die Aufbauarbeit in Palästina vorbereitete. Die meisten Jugendlichen kamen aus gutbürgerlichen, gebildeten Familien, meist aus Deutschland, teils aus Mittel- und Osteuropa. Sie suchten, geprägt von der zionistischen Bewegung, aber auch von sozialistischen Ideen, nach einer sicheren Perspektive in Israel – und nach ihrer jüdischen Identität.
Der Fabrikant Konrad Goldmann, Inhaber der "Freiburger Draht- und Kabelwerke", hatte das Ausbildungsinstitut auf dem Markenhof ...