Mal Urlaub von Mathe

Wie schade! Nur noch eine Woche, dann ist der schönste Teil von Schule auch schon wieder vorbei. Wer hat eigentlich die Ferien erfunden?.  

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Jedes Kind freut sich über Ferien &#82...ei vom Arbeiten, nicht von der Schule.  | Foto: Matthias Bein
Jedes Kind freut sich über Ferien – früher gab’s mal frei vom Arbeiten, nicht von der Schule. Foto: Matthias Bein
Ausschlafen, den Tag im Schwimmbad vertrödeln, abends lange zocken und vor allem: keine Hausaufgaben weit und breit. In den Ferien kann man sich wunderbar von der Schule erholen und einfach machen, worauf man Lust hat. Das war nicht immer so. Ferien hatten vor allem den Zweck, dass Kinder arbeiten konnten. Kein Witz. Schauen wir uns das mal genauer an.

Zeit für die Kirche

Beginnen wir mit dem Begriff "Ferien". Der kommt von dem lateinischen Wort "feriae". Das bedeutet so viel wie "Feiertage, freie Zeit". Passt ja schon mal ganz gut. Solche feriae waren im Mittelalter vor allem Tage, an denen in der Kirche gefeiert worden ist. An Ostern oder Pfingsten zum Beispiel. Damit die Kinder und Erwachsenen zu den Gottesdiensten gehen konnten, bekamen sie frei von Schule und Arbeit. Sie hatten dann mal einen Tag, mal zwei oder drei Tage Ferien. Aber: Früher sind viele Kinder gar nicht in die Schule gegangen, sondern sie haben genauso gearbeitet wie die Großen. Im Stall, in Fabriken, sogar in Bergwerken. Viele Kinder hatten also frei vom Arbeiten, nicht von der Schule. Das hat sich in Deutschland erst vor etwa 150 Jahren langsam geändert. Da wurde nämlich Kinderarbeit verboten und es wurde Pflicht, dass Kinder eine Schule besuchen müssen.

Feldarbeit statt Urlaub

Wer in die Schule ging, hatte dann auch Ferien, klar. Und die waren – zum Arbeiten da! Die Kinder haben früher nämlich nicht frei bekommen, um sich von Mathe und Deutsch erholen zu können. Sie wurden zu Hause gebraucht: um im Stall zu helfen, Getreide zu säen, Heu zu ernten oder Kartoffeln zu lesen. Weil im Sommer auf den Feldern besonders viel zu tun war, gab’s dann auch die längsten Ferien. Die hießen nicht Sommerferien, sondern Getreideferien. Im Herbst gab’s dann die Kartoffelferien. Und statt in den Urlaub ging’s ab aufs Feld. Auch wenn in der nächsten größeren Stadt Markt war, mussten viele Kinder mit ihren Familien dort hin und konnten mal ein paar Tage lang Schule Schule sein lassen.

Mehr als sechs Wochen

Das ist zum Glück alles lange vorbei. Heute sind Ferien in Deutschland einfach eine Zeit ohne Unterricht, ohne dass Kinder arbeiten müssen. Viele fahren mit ihren Familien in den Urlaub, für viele ist das aber auch nicht möglich. Urlaub ist teuer und ein Luxus, den sich nicht alle leisten können. Insgesamt muss es in Deutschland jedes Schuljahr 75 schulfreie Werktage geben. Sechs Wochen davon fallen auf die Sommerferien. Eine herrlich lange Zeit, in der man sehr viel schwimmen, spielen und faulenzen kann. Es geht aber noch besser: Kinder in Österreich haben neun Wochen Sommerferien, in Lettland sind es sogar 13 Wochen.
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