Parkplätze

Mangelhafte Beschilderung der Geschäftsbedingungen sorgt für viel Kritik an Parkplatzfirmen

Parken ohne Schranken: Bei Supermärkten, in großen Städten und an Sehenswürdigkeiten werden oft Auto-Kennzeichen per Kamera erfasst. Das klappt nicht immer – zum Verdruss von Verbrauchern.  

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Hier sind maximal 2,5 Stunden Parkzeit gestattet.  | Foto: Jan Woitas (dpa)
Hier sind maximal 2,5 Stunden Parkzeit gestattet. Foto: Jan Woitas (dpa)

Verbraucherschützer in Deutschland verzeichnen immer mehr Beschwerden über private Parkplatzbewirtschafter. Betroffene kritisierten vor allem unklare Regeln, hohe Vertragsstrafen, Inkassoschreiben und eine schlechte Erreichbarkeit des Service, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) unter den Verbraucherzentralen der Bundesländer ergab. Dabei geht es vor allem um schrankenlose Parkplätze, die mit Kennzeichenerfassungen arbeiten.

Teure Fehler: Wenn 15 Minuten plötzlich 47 Euro kosten

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen berichtete von einem Fall, in dem eine Autofahrerin am Hauptbahnhof Hannover bei der Zahlung am Automaten "0 Euro" Parkgebühr angezeigt bekommen habe, weil sie sich in der Freiparkzeit von 15 Minuten befunden habe. Bis zur tatsächlichen Ausfahrt hätte sie diese Zeit aber überschritten, sodass sie eine Zahlungsaufforderung in Höhe von 47 Euro bekommen habe. Ähnliche Fälle berichtete auch die Verbraucherzentrale Hessen. Verbraucherschützer kritisieren immer wieder eine mangelhafte Beschilderung der Geschäftsbedingungen.

"Auf privaten Parkplätzen kann es teurer werden als im öffentlichen Parkraum", sagt der Leiter der Fachgruppe Recht bei der Verbraucherzentrale Hessen, Peter Lassek. "Allerdings müssen die Strafen angemessen bleiben." Beschwerden gibt es nach Angaben der Verbraucherschützer über verschiedene Anbieter. Es würden auch immer wieder Fälle geschildert, in denen Verbraucher trotz ordnungsgemäßer Bezahlung im Nachgang zur Zahlung einer Vertragsstrafe aufgefordert würden.

Die Parkraummanagement-Firma Wemolo betont, dass die Zahl der Vertragsstrafen bei europaweit täglich 2,5 Millionen Parkvorgängen verschwindend gering sei. Das System funktioniere digital und extrem genau. "Autofahrer, die eine Strafe erhalten, beschweren sich natürlich häufig – egal wie fair und transparent der Prozess ist", so das Unternehmen.

Vor allem Kommunen, Orte von Sehenswürdigkeiten und Supermärkte in Innenstadtbereichen oder der Nähe von Bahnhöfen setzen zunehmend auf eine private und digitale Parkplatzbewirtschaftung. Viele Supermarktketten, darunter Lidl, Aldi Nord und Kaufland, gaben an, nicht von Vertragsstrafen zu profitieren. Aufgrund von Kunden-Feedback seien bereits Verträge mit Parkraumbewirtschaftern angepasst worden, teilt Kaufland mit. Mit bestimmten Dienstleistern habe man die Zusammenarbeit inzwischen sogar beendet.

Schlagworte: Peter Lassek, Parkplatzfirmen Parken

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