Ruhestand
Max Joos hat im Dreisamtal 40 Jahre lang Trompetenschüler unterrichtet

Früher wollten Schüler grundlegend ein Instrument lernen, heute ist der Unterricht an der Musikschule eins von vielen Hobbys. Darüber spricht Trompetenlehrer Max Joos im Interview.
40 Jahre lang hat Max Joos für die Jugendmusikschule Dreisamtal gearbeitet, zuletzt sieben Jahre lang als deren Leiter. Am 1. April ging er in den Ruhestand. Kathrin Blum sprach mit dem 66-Jährigen über Ausbildung, Anspruch und den Ausnahmezustand, in dem sich auch die Musikschulen gerade befinden.
Joos: Nein, heute noch nicht. Aber ich spiele jeden Tag mit meinen Schülern mit. Zum Üben komme ich meistens nur am Wochenende oder spät abends.
BZ: Sie haben nach dem Abitur zunächst Mathematik studiert, sind dann aber auf Musik umgestiegen. Wie kam’s?
Joos: Als es mit dem Studium losging, hatte ich schon seit zehn Jahren mit großer Begeisterung Trompete gespielt. Nach zwei Semestern war mein Wunsch, Musik zu studieren, so groß, dass ich mich getraut habe, mich zur Aufnahmeprüfung anzumelden. An der Hochschule für Musik in Freiburg habe ich dann zwei Ausbildungsgänge absolviert: zum Instrumentallehrer und zum Musiklehrer an Gymnasien.
BZ: An einem Gymnasium haben Sie aber nie unterrichtet.
Joos: Nein. Schon während des Studiums habe ich begonnen, Trompete zu unterrichten. Das war ein guter Test, um herauszufinden, ob mir das Pädagogische liegt. Heute ist das Teil des Studiums, zu meiner Zeit war es das noch nicht. Und ich habe schnell gemerkt: Es macht ...