Kolumne

Mein schlimmster Urlaub: Die Hölle am Lake Paringa

Ein romantischer Sonnenuntergang am Lake Paringa in Neuseeland? Das war die Idee. Die Realität: ein Zyklon, der drei Tage dauerte.  

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Birgit-Cathrin Duval  | Foto: bcm
Birgit-Cathrin Duval Foto: bcm

Am Lake Paringa auf der Südinsel hatten wir unser Paradies entdeckt. Während unserer dreimonatigen Radreise durch Neuseeland zelteten wir auf einfachen DOC-Campingplätzen, die sich an den schönsten Flecken Neuseelands befinden. Ein Toilettenhäuschen, ein Wasseranschluss, Feuerstelle, der magische See und wir. Dass mein Mann und ich die einzigen Camper waren, kam uns keineswegs merkwürdig vor – wir empfanden es als großes Glück. Auch das Schild, dass der See bei Starkregen stark anschwillt, beunruhigte nicht weiter, spannte sich über uns doch ein makellos blauer Himmel. Aus dem romantischen Sonnenuntergang am See wurde nichts, denn wenige Stunden später brach die Hölle los. Nur dem gewissenhaften Zeltaufbau meines Mannes war es zu verdanken, dass sich unser schwedisches Expeditionszelt nicht als Drachen in die Lüfte erhob. Auch ahnten wir nicht, dass der Zyklon drei Tage dauern sollte, Smartphones mit Wetterapps sollten erst noch erfunden werden. Toilettengänge wurden nur bei windschwächeren Episoden absolviert, die zur Folge hatten, dass zehntausend Sandfliegen über jedes freie Stück Haut herfielen und – viel schlimmer – sich anschließend mit uns ins Zelt retteten, um sich weiter an uns zu bedienen, wo sie kolossal juckende Stiche hinterließen. Als wir am zweiten Morgen aus dem Zelt schauten, wussten wir, weshalb das Schild vor Starkregen warnte. Das Seeufer befand sich mit einem Mal vor unserem Zelt. Am dritten Tag wabbelte es bereits verdächtig unter dem Zeltboden. Bevor sich unser Zelt in eine schwimmende Boje verwandelte, verschwand der Zyklon so schnell wie er gekommen war. Während wir unsere Ausrüstung in der Sonne trockneten, kam ein Ranger vorbei, der uns zum zügigen Aufbruch mahnte: Der nächste Zyklon braute sich bereits zusammen und sollte gegen Abend die Küste erreichen. So schnell wie damals waren wir nie wieder beim Bepacken unserer Mountainbikes.

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