Sammeln und Horten
Messie-Syndrom: Wenn das Leben nicht mehr in Ordnung ist

Dreckige Teller, Müllberge, Gestank – so stellen sich viele die Wohnungen von Messies vor. Betroffene des pathologischen Hortens erzählen, warum das oft nicht der Realität entspricht.
Berger ist ein Messie – so bezeichnet sie sich selbst. Sie sammelt und hortet Dinge in einem Ausmaß, das weit über das normale Aufbewahren von Sachen hinausgeht.
"Das mit dem Messie-Sein hat sich langsam eingeschlichen" Waltraud Berger, Betroffene Waltraud Berger, Anfang 70, sitzt in einem Café in Offenburg und isst eine Flädlesuppe. Die grauen, glänzenden Haare trägt sie offen, sie sind ordentlich gekämmt. Über ihr rundliches Gesicht huscht ein freundliches Lächeln, als die Bedienung vorbeiläuft. Sie schaut sich im großen, spärlich eingerichteten Café um. Es ist nicht viel los, die anderen Gäste sitzen mehrere Tische von ihr entfernt. Niemand in Hörweite. "Das mit dem Messie-Sein hat sich langsam eingeschlichen", sagt sie dann und streicht ihren Strickpulli glatt. "Das hab ich seit ungefähr 30 ...