Bulldogreise
Mit 20 km/h im Bulldog und Bauwagen an die Nordsee: Münchweierer kehren von ihrer Reise zurück
Sie sind wieder zurück in Münchweier: die vier Männer und drei Jungs, die mit Bulldog und Bauwagen eine Tour an die Nordsee unternommen haben. Sie berichten von kleinen Pannen und viel Spaß.
Mo, 1. Sep 2025, 7:00 Uhr
Ettenheim
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Hintereinander aufgereiht stehen die vier Bauwagen, das Lagerfeuer lodert. Bierbänke sind aufgebaut. Auf dem Grill brutzeln Würste. "Schön, dass ihr gut zurückgekommen seid", heißt es bei einer herzlichen Umarmung auf dem Speckacker. Matthias Hug, sein Neffe Max, Patrik Sutterer und Sohn Lucas, Lothar Foßler mit Domenic und Rainer Sutterer sind wieder zurück in Münchweier. Am 1. August waren sie mit ihren betagten Bulldogs und Bauwagen Richtung Nordsee aufgebrochen. Eine abenteuerliche Reise, manchmal auch mit kleinen Pannen. Jetzt sitzen sie wieder dort, wo sie sich von ihren Lieben und Freunden verabschiedet haben – und denken schon an das nächste Abenteuer.

Jeden Abend waren sie erleichtert, ihren Bauwagen am jeweils geplanten Ziel zu wissen. Reparaturen seien bei solchen Fahrten einfach einzuplanen, sagt Matthias Hug: "Kleinere Defekte wie Ölverlust muss man Unterwegs einfach hinnehmen. Damit hatten wir aber auch gerechnet." Bei jedem habe es mal eine Kleinigkeit gegeben, die repariert werden musste. Die Stimmung blieb dennoch gelassen. "Die kleinen Rückschläge muss man mit Humor und Zuversicht nehmen", so Hug.

Herausforderungen beim Überqueren von Ampeln
Die Fahrt an die Nordsee war für die Gruppe ein Erlebnis, "das sie entschleunigt hat", sagt Hug. Mit 20 Stundenkilometern tuckerten sie durch Dörfer, bestaunten die Landschaft und hielten immer wieder an, um Fotos zu machen. Besonders die Ortsschilder hatten es Matthias Hug angetan: "Ich habe versucht, alle Ortsschilder zu fotografieren." Das Besondere an der Reise: Es gab ständig Zeit für Gespräche, spontane Pausen und kleine Abenteuer am Straßenrand, so Hug. "Mit 20 Kilometern pro Stunde, da kannst du in die Höfe am Straßenrand reingucken, da kannst du die Landschaft angucken und genießen", berichtet er. Zahlreiche Videos und Fotos seien unterwegs entstanden – Erinnerungen an eine ungewöhnliche Reise.
Ein wiederkehrendes Thema war allerdings das Überqueren von Ampeln in der Kolonne. Immer wieder kam es vor, dass es nicht allen Fahrzeug-Gespannen gleichzeitig gelang, bei Grün über die Kreuzung zu kommen. "Wenn zwei die Kreuzung überquert hatten, schaltete die Ampel oft schon wieder um", erzählt Lothar Foßler. Besonders die letzte Position in der Kolonne, die Foßler oder Patrick Sutterer innehatten, sei undankbar gewesen; der Letzte habe meist das Nachsehen gehabt.

Ob tatsächlich jemand geblitzt wurde, bleibt allerdings noch unklar: "Da müssen wir wohl darauf warten, ob einer Post bekommt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das passiert", sagt Foßler lachend. Die Diskussion, wer von ihnen am ehesten in eine Radarfalle geraten sei, bleibt am Lagerfeuer ein Running Gag. "An den 20 km/h kann es jedenfalls nicht gelegen haben", sagt Hug. Und Patrick Sutterer berichtet, dass bei ihm immer "noch Gelb gewesen sei", das könne man noch gelten lassen. "Vielleicht hätten wir uns als Konvoi mit Fahnen markieren sollen, so wie es bei der Bundeswehr läuft", sagt Matthias Hug lachend.
Improvisation als Schlüssel zum Erfolg
Trotz aller Widrigkeiten blieb die Gruppe gelassen. Zu Beginn scherzten sie noch, dass sie nach der Rückkehr alle vier in die Reha gehen müssten. "Das täglich auf dem Bulldog sitzen ist dann ja doch nicht so komfortabel", sagt Rainer Sutterer. Das Ergebnis beim Grillen auf dem Speckacker zeigt aber: Keiner braucht am Ende eine Kur. Auf die Frage, ob sie die Reise wieder machen würden, antworten die Freunde übereinstimmend, dass sie es wahrscheinlich wiederholen würden. Sie sind sich einig: Die Reise war anstrengend, aber lohnend.

Auch die Organisation brachte viele Herausforderungen mit sich. Die Planung der Route, das Packen der Fahrzeuge und das Lösen kleinerer Probleme unterwegs forderten. Man habe improvisieren müssen, berichten die Teilnehmer, "dessen muss man sich aber vorher schon bewusst sein", sagt Foßler. Das Highlight sei das Bulldogtreffen in Nordhorn gewesen. Teilweise reiste Familie aus der Heimat dazu extra an. "Das war ja mit ein Grund für uns, die Tour zu unternehmen. Die vielen Bulldogs dort in Reih und Glied zu sehen, einfach spannend", sagt Matthias Hug.
Rückkehr ohne größere Zwischenfälle
"Egal, wo wir waren, die Begegnungen mit Campern oder anderen Menschen waren immer fantastisch", so Foßler. Negative Reaktionen von anderen Verkehrsteilnehmern habe es kaum gegeben. "Wir wussten ja, dass wir mit unseren 20 km/h den Verkehr eher aufhalten", so Hug. Möglichst weit rechts seien sie daher gefahren, um das Überholen zu ermöglichen. Auf Landstraßen ließen sie daher auch etwas mehr Platz zwischen ihren Fahrzeugen. "Die meisten Huper waren daher eher positiv", sagt Rainer Sutterer. Und viele Daumen hoch oder freundliche Grüße hätten sie gesehen. Und wenn sie mal Hilfe benötigten, dann hätten sie auch immer jemanden gefunden. "Das Schöne waren auch die spontanen Bekanntschaften mit anderen Reisenden auf Campingplätzen", sagt Foßler.
Auch die Heimreise von der Nordsee verlief ohne größere Zwischenfälle. "Wir sind einfach glücklich, dass wir alle gemeinsam wieder daheim angekommen sind", sagt Matthias Hug. Und am Ende bleibt die Erinnerung an eine entschleunigte Reise, an viele kleine Abenteuer und an das gute Gefühl, gemeinsam etwas erlebt zu haben. Und einig sind sie sich: "Wir müssen eine weitere gemeinsame Reise mit unseren Bulldogs planen."

Unterwegs: Dieser Mann aus Efringen-Kirchen geht immer wieder mit seinem Bulldog und Wohnwagen auf Tour