Kunstmesse
Mit Picasso, Matisse und anderen großen Namen will die Art Basel der Rezession trotzen
Vier Tage lang wird die Art Basel wieder Kunstinteressierte aus aller Welt anlocken. Die Veranstalter setzen auf Klassisches, hohe Qualität und große Namen.
sda
Di, 17. Jun 2025, 20:00 Uhr
Basel
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Die Veranstalter der nach eigenen Angaben weltweit führende Kunstmesse zeigen sich guter Dinge, dem durchzogenen Kunstmarkt-Umfeld trotzen zu können. Mit 289 Galerien aus 42 Ländern bleibe die Art Basel 2025 an ihrem Ursprungsort das Flaggschiff des weltumspannenden Kunstmesse-Reigens unter dem Label Art Basel. Sie muss sich aber in einem abgeschwächten Kunstmarkt behaupten. Um zwölf Prozent ist dieser im vergangenen Jahr gemäß dem Art-Market-Report der Art Basel und der UBS eingebrochen. Betroffen war besonders der Hochpreis-Sektor. Art-Basel-Direktorin Maike Cruse, die die Kunstmesse in diesem Jahr zum zweiten Mal leitet, macht sich aber keine großen Sorgen. Sie weist darauf hin, dass vor allem die Auktionshäuser vom Rückgang betroffen waren – mit einem Minus von 25 Prozent, während Galerien einen wesentlich geringeren Rückgang um sechs Prozent hinnehmen müssten.
"Zwar agiert der Markt selektiver, doch hochqualitative Werke zum passenden Preis stoßen weiterhin auf großes Interesse", so Cruse. "Unsere Messe in Basel ist der Ort, an dem Arbeiten auf höchstem Niveau und entsprechend auch hochpreisige Arbeiten angeboten werden, denn hier finden die Galerien die entsprechenden Kunden."
Wachsender Markt im Mittleren Osten
Die Rückmeldungen von Sammlerinnen und Sammlern sowie Museumsleuten seien auf alle Fälle so zahlreich wie in den vergangenen Jahren, so Cruse weiter. In diesem Jahr sei großes Interesse aus Südostasien festzustellen sowie ein stark wachsender junger Kunstmarkt aus dem Mittleren Osten. Mit dem geplanten, aber umstrittenen, fünften Standbein der Art Basel in Katar soll auf diese Marktentwicklung reagiert werden. Und dies soll sich auch auf Basel positiv auswirken, sagt Cruse. "Katar wird langfristig dafür sorgen, dass wir auch in Basel neue Sammlerschichten willkommen heißen", wie dies bereits bei den Art-Ablegern in Miami Beach und Hongkong der Fall gewesen sei. Dass der Art-Market-Report ein Marktwachstum vor allem im "Niedrigpreis-Sektor" mit Werken zu Preisen von unter 5000 Dollar verortet, nimmt die Art-Basel-Direktorin zur Kenntnis. Zwar ist die Messe auch jüngeren Galerien, die Werke zu niedrigeren Preisen anbieten, eine Plattform. "Aber wir wählen die Galerien nicht nach dem Preissegment aus, sondern nach der Qualität ihrer Präsentationen."
Picasso, Rothko, Matisse, Léger, Magritte und weitere Größen der Klassischen Moderne: Viele Galerien haben für die Art Basel ihre Prachtstücke ausgepackt und trotzen damit der Kunstmarkt-Flaute im Hochpreis-Segment. Wer den Stand der Helly-Nahmad-Gallery aus New York besucht, wähnt sich in einem Museum für die Highlights der Klassischen Moderne: Hier hängt ein großer Picasso neben einem ebenso großformatigen Gemälde von Georges Braque. Dazu kommen Namen wie Matisse, Mirò und Jean-Michel Basquiat, für die Sammlerinnen und Sammler zwei- bis dreistellige Millionenbeträge hinblättern müssen.
Zurechtfinden im Kunstlabyrinth: Der BZ-Guide zur Art Basel
Die Pace Gallery schreibt auf ihrer Webseite, dass die Sammlerinnen und Sammler nach der Abkühlung der spekulativen Käufe ihre Aufmerksamkeit auf die bewährten Namen der Nachkriegskunst fokussierten. Diese sind bei Pace unter anderem mit Mark Rothko und Picasso reichlich im Angebot. Hauser & Wirth setzt auf seine Verkaufsschlager wie Louise Bourgeois und George Condo, mit denen die Galerie in den vergangenen Jahren erfolgreich war. Und bei Gagosian sorgt neben Picasso der kleine betende Hitler von Maurizio Cattelan für Aufmerksamkeit, dem der Künstler in der Neuauflage von 2021 eine Papiertüte über den Kopf gestülpt hat.
Großes auch bei der Art Unlimited
Auf hochkarätige Namen stößt man auch bei den großen bis riesigen Werken an der Art Unlimited: zum Beispiel auf die bunte Menschen- und Tiergruppe Let's Go to a Paradise of Glorious Tulips des japanischen Superstars Yayoi Kusama oder auf das Brustbild Playmate des US-Pop-Artisten James Rosenquist.
Art Basel vom 19. bis 22. Juni. Infos und Tickets auf www.artbasel.com