Moumounis Tageheft

Ein Freiburger Schüler schreibt auf, was er alles erlebt, um es später mal seinen eigenen Kindern zeigen zu können.  

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Egal, ob Buch oder Heft, Hauptsache reinschreiben.   | Foto: ylivdesign (fotolia)
Egal, ob Buch oder Heft, Hauptsache reinschreiben. Foto: ylivdesign (fotolia)

Früher haben viele Menschen Tagebuch geschrieben. Heute nimmt sich kaum noch einer Zeit dafür. Außer vielleicht Greg, der Antiheld aus Jeff Kinneys Buchreihe "Gregs Tagebuch". Und Moumouni Ayewa, Schüler der Klasse 8 des Evangelischen Montessori-Schulhauses in Freiburg. Warum er sein Leben zu Papier bringt, erzählt er in seinem Beitrag.

Mein Leben, Freunde, Familie, Feinde, Hobbys, Interessen und meine Tagesabläufe werden in meinem Tagebuch beschrieben. Das Buch ist eigentlich ein Heft, das davor "Erinnerungsheft" hieß. "Liebes Tageheft", so ungefähr fängt es immer an. Im Prinzip ist es wie ein Tagebuch zu führen, nur in Heftformat. Ich beschreibe darin, was mich im Moment beschäftigt, interessiert und was an meinem Tag besonders war. Begonnen hat alles ungefähr in der sechsten Klasse. Wir haben alle ein Heft bekommen, in das wir reinschreiben und -zeichnen konnten. Ich habe angefangen, darin zu zeichnen, weil das meine Leidenschaft war.

Nach meinen ersten Einträgen konnte ich nicht aufhören, meine Gedanken, Wünsche, Erlebnisse und meinem Tagesablauf zu schildern. Es war irgendwie mein Ding. Ich habe begonnen, das täglich zu machen. Nach und nach hat sich eine Struktur herausgebildet. Ich fing an, meine Freunde zu beschreiben, was wir zusammen erlebt haben und wie die Beziehungen in der fünften und sechsten Klasse so waren. Damals hieß es erst "Erinnerungsheft", weil ich mich an die Zeit später erinnern wollte.

Heute nenne ich es Tageheft, weil ich meistens über meinen Tag berichte. Das Tageheft führe ich schon seit zweieinhalb Jahren, und es wird bestimmt noch mehr Tagehefte geben, denn meine Motivation und mein Ziel ist es, meinen Kindern und Enkelkindern meine Zeit als Kind und Jugendlicher zu zeigen und zu erzählen. Meistens schreibe ich positive Dinge rein, manchmal auch negative. Bei einigen Einträgen merkt man, wie ich mich gefühlt habe. Hier zwei Originalausschnitte. Ach ja, in meinem Tageheft achte ich nicht auf Rechtschreibung und Grammatik.

Erster Eintrag
Montag war ein guter Tag! Liebes Tageheft, ich weiß, normalerweise ist der Montag für mich immer stressiger und anstrengender als die anderen Tage, aber heute war es nicht so! Denn zuerst habe ich jetzt sogar offiziell einen besseren Sitzplatz und Partner. Ich sitze neben Moritz, der ganz cool ist und voll schlau. Mit dem kann ich ernsthafte, aber auch witzige mathematische und physikalische Diskussionen führen. Nach Hip-Hop, was übrigens klasse war, gab es das beste Essen seit langem, NICHT!!! Es gab Kartoffeln und Spinat mit Rührei, was nicht sehr schmackhaft war. Der Nachtisch hat besser als das Hauptgericht. Als ich mit leerem Bauch hoch mit Cnüd in die Sporthalle wollte, blieben wir in der Teeküche hängen. Es war allerdings lustig mit Tim, Moritz, Benjamin, Marta, Nico, Leander, Erik, Adelina, Kyra und Cnüd zu chillen. Wir hatten sehr viel Spaß.

Zweiter Eintrag
Montag der Sporttag! Liebes Tageheft, heute ist der Sporttag, und ich habe voll Bock drauf, denn wir gehen ins Denzlinger Freibad, das "Mach’ Blau", das wird bestimmt richtig cool. Ich kann zwar noch nicht richtig schwimmen, aber ich gebe mein Bestes. Als die ganze Schule im Bad angekommen ist, war das Freibad schon mal gut mit 200 Schülern besetzt. Als wir endlich einen Platz für uns hatten, sind wir auch direkt ins Wasser. Nach den ersten Stunden bin ich zum ersten Mal vom Turm gesprungen, ein tolles Erlebnis.

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