Kornél Mundruczós "Liliom"-Inszenierung ist das Schauspielereignis der Salzburger Festspiele. Bettina Hering hat ihn entdeckt.
Ausgerechnet "Liliom". Ausgerechnet Ferenc Molnárs "Vorstadtlegende in sieben Bildern", durchgefallen 1909 in Budapest, triumphal aufgenommen 1912 in Wien, über einen Hallodri, der seine schwangere Frau verprügelt, mit einem Ganoven stümperhaft einen Überfall anzettelt und sich nach der Festnahme ersticht. Ein Stoff, der auf die MeToo-Debatte passt wie die Faust aufs Auge, hat bei den Salzburger Festspielen – nach drei durchwachsenen Produktionen – für die herausragende Schauspielpremiere gesorgt. Wer hätte das gedacht? Schuld daran ist der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó, der keine Angst vor Pathos und ...