Wie war’s bei
Musical "Oliver" sorgt am Kolleg St. Blasien für Begeisterung
Bei den Pfingstfeierlichkeiten am St. Blasier Kolleg sorgt das Musical "Oliver!" für tosenden Applaus. Die 200 Mitwirkenden beeindrucken das Publikum der vollbesetzen Pater-Delp-Halle restlos.
Mi, 11. Jun 2025, 6:30 Uhr
St. Blasien
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Das Musical "Oliver!" stammt aus der Feder von Lionel Bart frei nach "Oliver Twist" von Charles Dickens. Die Geschichte spielt in London um 1850, überwiegend in den düsteren Armenvierteln. Der Waisenjunge Oliver Twist wächst in einem Arbeitshaus für Waisenkinder auf, wird an einen Bestatter verkauft, reißt dort aus und gerät an eine Bande jugendlicher Taschendiebe um deren Boss Fagin, der die Kinder auf Diebestour schickt. Oliver wird aufgegriffen und von einem reichen Mann aufgenommen, der sich als sein Großvater herausstellt. Aber bis er endgültig sein Glück findet, muss er noch einige Widrigkeiten überstehen.
Rund 200 Mitwirkende, auf, vor und hinter der Bühne waren in diesem Jahr an der Aufführung beteiligt – Darsteller, die zum Teil auch als Gesangssolisten und Tänzer agierten, Tänzer, Kollegsorchester und Big Band, Unterstufen- und Kollegschor, Bühnenmannschaft und viele andere. Mit dabei war auch Internatsleiter Pater Marco Hubrig, der gekonnt den Leiter des Arbeitshauses gab. Die Mitwirkenden zeigten sich ihren Aufgaben bestens gewachsen und zeigten von Anfang bis Ende viel Spielfreude.
Den beiden Regisseuren Johannes Kaczmarczyk und Caroline Keller war es einmal mehr gelungen, das Geschehen mit vielen pfiffigen Ideen und viel Liebe zum Detail wirkungsvoll in Szene zu setzen. Für die abwechslungsreiche und schwungvolle Choreographie zeichnete Lisa Palenga verantwortlich.
Die Aufführung des Musical mit 200 Beteiligten stellte die Beteiligten vor große Herausforderungen. Für die beiden Regisseure galt es, alle beteiligten Gruppen unter einen Hut zu bekommen. Die Darsteller waren nicht nur als Schauspieler, sondern zum Teil gleichzeitig als Sänger, auch als Gesangssolisten, und Tänzer gefragt. Und sie mussten sich, nachdem zunächst nach Musik vom Band geprobt wurde, auf die Live-Musik des Orchesters einzustellen. Auch abrupte Stimmungswechsel galt es zu bewältigen. So, als die überbordende Fröhlichkeit im Wirtshaus plötzlich völlig umschlägt, als Bill Sykes, ein Mann aus dem Umfeld von Fagin, in langem schwarzen Ledermantel bedrohlich auftritt. Und drei Wochen vor der Aufführung fiel auch noch der Darsteller des Fagin krankheitsbedingt für die Aufführungen aus. Mit Richard Grohganz sprang kurzfristig ein Erzieher des Internats ein, innerhalb der kurzen Zeit hatte er sich auf die Rolle eingestellt und meisterte die Aufgabe, als wäre er schon von Anfang an dabei gewesen.
Von Anfang an zeigte sich das Publikum in der mit 800 Personen bis auf den letzten Platz besetzten Halle begeistert, schon nach dem Eingangslied "Oliver" gab es den ersten stürmischen Applaus und zustimmende Pfiffe. Und das setzte sich das ganze Stück über fort, insbesondere nach Gesangssoli und Tanzeinlagen. Am Ende bedankten sich die Zuschauer stehend mit langanhaltendem Beifall bei den Akteuren.
Als überwältigend bezeichnete Kollegsdirektor Pater Hans-Martin Rieder die Aufführung und hob das bestens abgestimmte Spielen, Musizieren, Singen und Tanzen hervor. Ganz begeistert zeigte sich eine weitere Zuschauerin. Ihr habe der Tanz besonders gut gefallen. Sie sei erstaunt, dass junge Menschen so etwas hinbekämen, fuhr sie fort. Die Abstimmung von Musik und den verschiedenen Bewegungen hob ein Zuschauer ebenso hervor wie die, wie er sagte, frische und freche Komposition. Und im zweiten Teil sei die Choreographie noch ausdrucksstärker in Erscheinung getreten.
Ein rundum gelungener Theaterabend in der Pater-Delp-Halle mit durchweg gut aufgelegten Mitwirkenden, einer mitreißenden Inszenierung und einem begeisterten Publikum.