Erinnerungskultur
Nach dem NS-Mediziner Carl Keller ist in Lörrach eine Straße benannt

Der NS-Mediziner Carl Keller hat hunderte Menschen zwangssterilisiert. Nach ihm ist in Lörrach ein Weg benannt. Auch andern problematischen Personen sind Straßen gewidmet. Wie geht man damit um?
Erinnern statt vergessen. Die Stadt bemüht sich seit Jahren darum, die Erinnerungskultur neu zu gestalten. Eine kritische Auseinandersetzung mit Denkmalen und Straßennamen wurde bisher kaum in Angriff genommen, dass soll sich ändern. Im Fokus stehen vornehmlich das Denkmal für die Vertriebenen des Ostens und neuerdings der Carl-Keller-Weg am Hünerberg.
Seit 1965 gibt es in Lörrach den Carl-Keller-Weg. Benannt ist die Straße nach dem einstigen Chefarzt des Städtischen Krankenhauses Carl Keller, der auch in Lörrach geboren wurde. Bei einer vierjährigen Recherche für seine Doktorarbeit fand Johann Faltum, Facharzt für Radiologie am Lörracher Kreiskrankenhaus, heraus, dass Keller von 1934 bis 1944 nicht nur seine Pflicht als Arzt erfüllte, sondern 199 Menschen zwangssterilisierte, die dem NS-"Erbgesundheitsgesetz" zufolge als ...
Seit 1965 gibt es in Lörrach den Carl-Keller-Weg. Benannt ist die Straße nach dem einstigen Chefarzt des Städtischen Krankenhauses Carl Keller, der auch in Lörrach geboren wurde. Bei einer vierjährigen Recherche für seine Doktorarbeit fand Johann Faltum, Facharzt für Radiologie am Lörracher Kreiskrankenhaus, heraus, dass Keller von 1934 bis 1944 nicht nur seine Pflicht als Arzt erfüllte, sondern 199 Menschen zwangssterilisierte, die dem NS-"Erbgesundheitsgesetz" zufolge als ...