Liedermacher Wolf Biermann beim Besuch der Gedenkstätte des Zuchthauses in Cottbus. (Archivbild) Foto: dpa
Sie wussten alles über ihn. Das meiste sogar von ihm selbst. Er blies es ihnen ja täglich ins Ohr. Und sie ließen das via Wanze mitschneiden von ihrer Firma Horch & Guck. "Im Neuen Deutschland finde ich / tagtäglich eure Fressen / und trotzdem seid ihr morgen schon / verdorben und vergessen / Heut sitzt ihr noch im fetten Speck / als dicke deutsche Maden / ich konservier euch als Insekt / im Bernstein der Balladen." Große Dichtung. Die knurrte, fluchte und schrie Wolf Biermann, Anfang dreißig, in seiner vom Ministerium für Staatssicherheit verwanzten Wohnung, Chausseestraße 131, Ost-Berlin, und drosch dazu die Gitarre. Und bald konnte man es zwei Kilometer weiter ...