Interview
"Die Medizintechnik-Branche wird ihr Gesicht verändern"

Für die Chefs südbadischer Medizintechnik-Unternehmen ist die neue EU-Medizintechnik-Verordnung (MDR) eine große Herausforderung.
Die Prognose der Medizintechnik-Vertreter ist düster: Kleine Firmen werden die höheren Anforderungen der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung nicht stemmen können. Bernd Kramer sprach mit Bert Sutter (Sutter Medizintechnik, Freiburg), Michael Martin (KLS Martin, Freiburg, Tuttlingen), Holger Reinecke (Schölly Fibreoptic, Denzlingen) und Christoph Münzer (Hauptgeschäftsführer WVIB-Schwarzwald AG).
BZ: Der technische Fortschritt in der Elektronik hat zu Preissenkungen geführt. Heute erhalten wir leistungsfähigere Rechner für zum Teil weniger Geld als vor zehn Jahren. Von diesem Fortschritt haben auch die Medizintechnikhersteller profitiert. Die Krankenkassenbeiträge sind aber nicht in großem Maß gesunken.
Sutter: Selbst wenn der technische Fortschritt unsere Kosten dramatisch nach unten getrieben hätte, wären die Gesundheitsausgaben nicht stark gefallen. Das liegt daran, dass die Ausgaben für Medizintechnik nur einen kleinen Anteil an dem ausmachen, was in der Bundesrepublik insgesamt für Gesundheit ausgegeben wird. Der Anteil beträgt nur 9,9 Prozent. Die Kostentreiber im Gesundheitswesen liegen in anderen Bereichen.
"Was wir machen, sind letztlich Sonderanfertigungen – 1000 bis 10000 Stück. Der Aufwand für die ersten Teile ist hoch und dabei muss viel Geld in die Hand genommen werden." Holger Reinecke, Schölly Fibreoptic Reinecke: Wir sprechen in der Medizintechnik über Stückzahlen im Prototypen-Bereich – also keineswegs über Millionen von Produkten wie in der Autoindustrie oder in der Unterhaltungselektronik. Was wir machen, sind letztlich Sonderanfertigungen – 1000 bis 10000 Stück. Der Aufwand für die ...
BZ: Der technische Fortschritt in der Elektronik hat zu Preissenkungen geführt. Heute erhalten wir leistungsfähigere Rechner für zum Teil weniger Geld als vor zehn Jahren. Von diesem Fortschritt haben auch die Medizintechnikhersteller profitiert. Die Krankenkassenbeiträge sind aber nicht in großem Maß gesunken.
Sutter: Selbst wenn der technische Fortschritt unsere Kosten dramatisch nach unten getrieben hätte, wären die Gesundheitsausgaben nicht stark gefallen. Das liegt daran, dass die Ausgaben für Medizintechnik nur einen kleinen Anteil an dem ausmachen, was in der Bundesrepublik insgesamt für Gesundheit ausgegeben wird. Der Anteil beträgt nur 9,9 Prozent. Die Kostentreiber im Gesundheitswesen liegen in anderen Bereichen.
"Was wir machen, sind letztlich Sonderanfertigungen – 1000 bis 10000 Stück. Der Aufwand für die ersten Teile ist hoch und dabei muss viel Geld in die Hand genommen werden." Holger Reinecke, Schölly Fibreoptic Reinecke: Wir sprechen in der Medizintechnik über Stückzahlen im Prototypen-Bereich – also keineswegs über Millionen von Produkten wie in der Autoindustrie oder in der Unterhaltungselektronik. Was wir machen, sind letztlich Sonderanfertigungen – 1000 bis 10000 Stück. Der Aufwand für die ...