Nachwuchsstars für die Manege

Die Waltershofener Hofackerschüler üben in dieser Woche ein Zirkusprogramm ein – und tanken dabei reichlich Selbstvertrauen.  

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Diese Raubtiertruppe für ihren ersten großen Auftritt fit zu machen, ist für jeden Dompteur ein echter Balanceakt. Foto: Ingo Shneider

WALTERSHOFEN. Raubkatzen, Feuerspucker und Zauberer treiben derzeit ihr Unwesen an der Hofackerschule in Waltershofen. Statt Mathe und Deutsch stehen in dieser Woche Zirkusproben auf dem Stundenplan der Grundschüler. Vieles haben sie schon gelernt, aber ebenso viel bleibt noch einzustudieren – und der Aufführungstermin rückt immer näher.

Das Lampenfieber steigt. Schulleiterin Tine Palenga steht bei den Trapezkünstlern und ruft ihren Schützlingen Tipps zu. "Immer gleichzeitig aufsteigen, das spart Zeit, sonst langweilen wir die Zuschauer", sagt sie. Julia Landmann und Sina Wind versuchen es gleich noch mal. Die beiden Drittklässlerinnen schwingen sich gemeinsam hoch, Sina steht mit beiden Beinen auf dem Brett und Julia zieht sich noch weiter, bis sie auf den Schultern ihrer Freundin stehen kann. "Riese" wird diese Figur genannt und eigentlich könnten die beiden wieder absteigen, aber sie genießen den Moment ungeteilter Aufmerksamkeit, drehen sich synchron und hängen kopfüber im Seil. Ihre Mitschüler applaudieren und lachen.

Sieben Gruppen gibt es insgesamt, alle überwacht und geleitet von Zikuspädagogin Nike Strehleine. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kinder in vier Tagen zu bühnenreifen Clowns, Akrobaten, Fakiren, Zauberern, Raubkatzen, Vertikaltuch- und Trapezkünstlern für eine anderthalb Stunden lange Aufführung zu machen. "Aber es ist hier nicht die Leistung, die zählt. Die Kinder dürfen Sachen ausprobieren, die sie sich nie zugetraut hätten. Ich habe schon oft erlebt, dass sie durch dieses Zirkustraining selbstbewusster geworden sind," sagt sie, während hinter ihr Viertklässlerin Leonie Gutmann kurz für Schrecken sorgt. Sie turnt am Vertikaltuch. Ganz oben lässt sie sich plötzlich nach vorne fallen, rauscht anderthalb Meter durch die Luft und hängt dann wenige Zentimeter über der Matte wieder grinsend im Stoff. "Das sind die Mädchen aus dem Turnverein, die geben hier echt Gas", lacht Rektorin-Tochter Lisa Palenga, die gerade ihr Abi gemacht hat und ihre Mutter während der Projekttage unterstützt.

Ein echter Hund als Vorbild für die Raubkatzen

Im Proberaum gegenüber bekommen die als Raubkatzen verkleideten Kinder währenddessen tierischen Besuch. An einem Hund sollen sich die kleinen Zirkuskünstler abgucken können, wie sich ein Vierbeiner eigentlich bewegt. Dann imitieren sie selbst auf Eimern den "Tiersitz", bis eine der aushelfenden Mütter – für ein paar Tage der Dompteur in der Manege – sie aufruft. Fauchend und miauend krabbeln sie dann über schmale Balancierbalken. Aber damit nicht genug: Schließlich sorgen im "echten" Zirkus balancierende Elefanten auf rollenden Tonnen oftmals für Begeisterung. Und genau das wollen Anna du Mont aus der zweiten und Ramona Streit aus der ersten Klasse jetzt auch versuchen. Hand in Hand klettern sie auf eine solche Tonne, die im Vergleich zu den beiden Mädchen riesig aussieht. Die ersten Schritte klappen ganz gut, sie schauen strahlend in Richtung ihrer Lehrerin und greifen kaum nach den Helfern links und rechts. Doch dann nimmt die Tonne Fahrt auf, die beiden laufen schneller, die Tonne gewinnt dadurch noch mehr an Geschwindigkeit – und die beiden Raubkatzendarstellerinnen landen wieder auf der Matte. Anna schmollt kurz und will es dann gleich noch mal probieren. Doch in ihrem Eifer fällt sie sofort wieder runter.

Aber bis zur öffentlichen Aufführung am Freitag, 6. Juni, ab 13 Uhr in der Steinriedhalle, Breikeweg 5, bleibt ja noch viel Zeit zum Üben (Eintritt frei, Spenden erbeten). Dann feiert die Hofackerschule nicht nur den Abschluss ihrer Projekttage, sondern bekommt auch das Zertifikat "Bewegte Schule" überreicht mit dem dazugehörigen Scheck der Krankenkasse AOK in Höhe von 400 Euro.

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