BZ-Hautnah

Natur und Gesundheit im Fokus bei einer BZ-Hautnah-Gesundheitswanderung in Teningen

Im Wald ist es auch bei Hitze kühl: ideale Witterungsbedingungen für eine Gesundheitswanderung. 36 Frauen und Männer kamen dazu in die Teninger Allmend.  

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Bei idealen Witterungsbedingungen fand...nehmern in der Teninger Allmend statt.  | Foto: Dieter Erggelet
Bei idealen Witterungsbedingungen fand im Rahmen von BZ-Hautnah die Gesundheitswanderung mit 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Teninger Allmend statt. Foto: Dieter Erggelet

Das Wetter

Zu Beginn lagen die Temperaturen bei 18 Grad Celsius, geradezu ideal für diese Tour. Das inzwischen wieder üppige Grün, dank der Regenfälle der vorangegangenen Tage, ließ rasch richtige Wanderlust aufkommen. Ein leichter Hauch von Spätsommer wehte durch das Mischwaldgebiet.

Die Gäste

Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wyhl, Endingen, Malterdingen, Waldkirch, Reute, Freiburg und natürlich aus Teningen fanden den Weg in die Allmend. Der Altersdurchschnitt: Die Kategorie 50+ war stark vertreten. Frauen in der Überzahl. Einige Kinder und junge Männer senkten den Altersdurchschnitt.

Die Wegstrecke

Überwiegend verlief die rund sechs Kilometer lange Strecke auf bequemen, größtenteils schattigen Waldwegen. Gleich zu Beginn erteilte Armbruster eine kleine Lektion über das Teninger Seegras. Bis vor etwa 70 Jahren war diese Grasart ein bedeutender Wirtschaftszweig. Aus Nachhaltigkeitsgründen war die Ernte mit der Sichel verboten. Das Seegras durfte zur Ernte lediglich gerupft werden. Als Füllmaterial diente es für Kissen, Schuhe wie auch als Garbenseile für die Getreideernte. Hauptsächlich erfüllte es jahrhunderte lang bis in Kriegs- und Nachkriegszeit seinen Zweck für Matratzen. Auf diese Weise kamen noch in den 1950er-Jahren rund 5000 bis 6000 Zentner Seegras zusammen. Noch heute erinnert die Teninger Narrenzunft der Seegrasrupfer an diese alte Tradition.

Das Training

Gleichgewichtsübungen zur Vermeidung von Stürzen und praktische Anleitungen zu einer bewussten Atmung standen im Vordergrund. "Gesundheitswandern stabilisiert nicht nur das Herz-Kreislaufsystem, sondern auch die Psyche. Ein täglicher Aufenthalt von etwa einer halben Stunde im Wald soll die Lebenserwartung um fünf Jahre steigern", zitierte Armbruster eine wissenschaftliche Studie. Auch das Licht und die Eindrücke für alle Sinne sind Grund für die Steigerung des Wohlbefindens. "Die schönen Ausblicke, die Wolkenformationen, das Grün von Moosen und Tannen, der Geruch der Erde, das Flüstern des Windes – hinzu kommt, dass die Bewegung und das Licht die Stimmung heben und positiv auf Körper und Psyche wirken", verdeutlichte Armbruster poetisch. Leichte Dehnübungen für Arme und Beine standen ebenfalls auf Armbrusters Lehrplan. Genauso abwechslungsreich wie die Übungen war Armbrusters Tonart. Meist erklang eine melodische Klangschale mit der Bitte um Aufmerksamkeit, dann wieder wechselte er in die strammere Tonart. Der ehemalige Zeitsoldat im Sanitätsdienst hat dabei nichts verlernt, umso mehr wurden seine Instruktionen klar und deutlich vernommen.

Naturkundliches und Schauriges

Einige Gäste umarmten Bäume mit höchst interessanten Kommentaren. Am Martin-Jennis-Weg und an der Allmend-Hütte legte Armbruster Pausen ein. " Hier wächst ein exotischer Hickorybaum, der extrem hartes Holz liefert. Es ist ein Relikt aus den 1950er-Jahren, wo Forstleute mit exotischen Baumarten experimentierten", erklärte er. Später nannten die Forstleute dieses fremdartige Prachtexemplar "den verlorenen Sohn". Kurzes Innehalten war an der Erinnerungsstätte angesagt, wo im Jahr 1758 ein Bäckermädchen einem Raubmord zum Opfer fiel.

Kleinigkeiten mit großer Wirkung

Bei den Gymnastikübungen am Waldsee, an dem auch Szenen des Films "Die Kirche bleibt im Dorf" gedreht wurden, entdeckte eine Teilnehmerin eine Zecke. Armbruster und eine Mitwanderin befreiten sie von diesem gefährlichen Fiesling. Armbrusters Gesundheitstipps für den Alltag: Beim Waldbaden geht es um Entspannung, nicht darum, möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Gesundheitsuhren, Smartphone unbedingt weglassen, wie auch den anderen Alltagskram möglichst ausschalten. Es sei wichtig, auf die richtige Trainingsdosis zu achten und sich nicht überschätzen, lautete seine Devise. Das gelte nicht nur im reiferen Lebensalter. Ein Waldspaziergang von einer halben Stunde stärke das Immunsystem für einen Tag – eine eintägige Wanderung für eine Woche, sagte Armbruster. Als Dankeschön für die Veranstaltung ging am Ende ein Hut um, es kamen 160 Euro zusammen. Der Betrag wird in voller Höhe dem Förderverein für krebskranke Kinder am Universitätsklinikum Freiburg überwiesen.

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