Zwei Kriege und zwölf Jahre UN-Sanktionen haben im einst säkularen Irak zu einer neuen Hinwendung zur Religion geführt.
Als Sündenbabel war Bagdad einst bei konservativen Arabern verschrieen. In der Abu-Nawaz-Straße, der Promenade am Ufer des Tigris, flanierten die irakischen Frauen in Miniröcken, während in den überfüllten Fischrestaurants opulente Abendgelage mit Dattelschnaps und Arak zelebriert wurden. Die Bagdader Flaniermeile machte ihrem Namensgeber, Abu Nawaz, alle Ehre. Hatte es sich dieser arabische Dichter doch schon vor tausend Jahren zur Lebensaufgabe gemacht, das Gefühl ...