Lesung

Neuer Heimatkrimi greift legendäres Trainingslager der Nationalelf 1982 am Schluchsee auf

"Schluchseenixen" heißt der zehnte Schwarzwaldkrimi des Neustädter Autors Roland Weis. Bei einer Lesung werden Erinnerungen wach an den legendären Aufenthalt von Toni Schumacher und Co.  

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1982: Nationaltorwart Toni Schuhmachers Autogramme sind nach dem Training sehr begehrt. Foto: Roland Weis
Vor 40 Jahren hielt sich die deutsche Fußballnationalmannschaft zu ihrem nicht gerade rühmlich in die Geschichte eingegangenen Trainingslager in "Schlucksee" auf. Für Krimiautor Roland Weis der Anlass für seinen zehnten Schwarzwaldkrimi, in dem Lokalreporter Alfred ermittelt. Am Donnerstag las er in der Schluchseer Mediathek erstmals aus seinem neuen Buch "Schluchseenixen" – für die Zuhörer ein großes Vergnügen.

"Wenn Sie aus Schluchsee sind, würde ich Ihnen nicht raten, sich dazu zu bekennen, denn in dem Buch geht es schon sehr abenteuerlich zu", begrüßt Roland Weis die knapp 30 Zuschauer mit einem Lachen. Sein Krimi beginnt, wie so viele andere auch, mit Rätselhaftem. Lokalreporter Alfred, ein Schwerenöter, der von einem Unglück ins nächste stolpert, beobachtet auf dem Schluchsee eine junge Frau, die nach einem Tauchgang nicht wieder auftaucht. Auf deren Boot findet Alfred das Buch "Anpfiff" von Toni Schumacher, der von dem Sauf-Bums-und Zock-Trainingslager, einem Lebertraining am Schlucksee, berichtet und damit das Trainingslager der Nationalmannschaft 1982 meint. Mittendrin die drei jungen Frauen Jassi, Miri und Knerri, Schluchseenixen genannt. Ob es da wohl eine Verbindung zwischen der Ermordung von Jassi 40 Jahre später, der verschwundenen Taucherin und dem Trainingslager gibt?

Lokalkolorit mit viel Liebe zum Detail

Alfred ahnt Zusammenhänge und beginnt zu ermitteln. Ein wichtiger Hinweis stammt von der mannstollen Miri, deren Avancen sich Alfred nur mühsam erwehren kann. Letztlich gerät er in Lebensgefahr. Mehr wollte Weis dazu nicht sagen, nur so viel verspricht er: "Es gibt ein Happyend."

Bei seinen Ermittlungen ist Alfred immer wieder an verschiedenen Stellen in Schluchsee unterwegs. Mit viel Liebe zum Detail und mit Humor beschreibt Weis Örtlichkeiten und Personen. Und immer wieder gibt es Gelächter angesichts der anschaulich und humorvoll auf den Punkt gebrachten Schilderungen, wie die Suche von Alfred und seinem Freund Linus nach einem neuen Stammlokal in Neustadt. Dabei wird er von seinen Saufkumpanen auf Tinder angemeldet. "Endlich weiß ich, wie das funktioniert", sagt eine Zuhörerin lachend.

Auf eins weist Weis hin: Die meisten seiner Protagonisten sind fiktive Figuren, besonders die drei Schluchseenixen. Aber es gibt auch reale Personen, wie den Chef des damaligen Hetzel-Hotels, heute Hotel Vier Jahreszeiten, in dem die Fußballer untergebracht waren. Der ist sehr aufgeschlossen und erzählt Alfred viele Geschichten. Weis habe den Hotelier sehr gut beschrieben, ein liebenswerter Mensch, der gerne erzähle, sagte eine ehemalige Angestellte später. Auch den zauselbärtigen Wirt Wolfgang gibt es.

Spieler kamen wie nasse Lappen zum Training

Mit der ihm eigenen lebhaften Art und der ausdrucksstarken Mimik und Gestik macht Weis die Premierenlesung seines Krimis zu einem ausgesprochenen Vergnügen und sorgt immer wieder für Heiterkeit bei den Zuhörern. Nicht nur für Schluchseer, sondern für alle Krimifans ist "Schluchseenixen" empfehlenswert. Viele der Zuhörer nehmen die Gelegenheit wahr, das Buch gleich zu erwerben und vom Autor signieren zu lassen.

Dass das berüchtigte Trainingslager vor 40 Jahren stattfand, habe ihn zu "Schuchseenixen" inspiriert, sagt Weis im Anschluss an die Lesung im Gespräch mit der BZ. Er war damals als Lokaljournalist für Schluchsee und Lenzkirch zuständig, hatte über das Trainingslager berichtet und war sehr nah am Geschehen. Und er hatte alte Fotos dabei, die nicht nur Szenen auf dem Fußballplatz zeigen, sondern auch einen völlig derangierten Toni Schumacher – die Spieler seien wie nasse Lappen zum Training gekommen – und Pierre Littbarski nur im Handtuch.

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