Die Danziger trauern um den getöteten Pawel Adamowicz / Die offene Art des Politikers gefiel sogar manchem Gegner – nicht aber den regierenden Rechtskonservativen.
Eine Stadt für alle, das war sein Motto. Seine Wähler schätzten Pawel Adamowicz dafür. Doch jetzt ist Pawel Adamowicz tot. Wieder schießen Marta Siciarek die Tränen in die Augen. Immerhin seien sie über all die Jahre auch Freunde geworden. Sie, die linke, weitgereiste Feministin, und er, der gläubige Christ, Familienvater und Bürgermeister, der eigentlich aus der eher konservativen, liberalen Bürgerplattform kommt, heute die größte Oppositionspartei im Parlament. In diesem Jahr wollten sie gemeinsam große Danziger Unternehmen überzeugen, sich Anti-Diskriminierungs-Regeln aufzuerlegen.
"Schick mir die Liste mit den Namen, die sich dagegen sträuben", habe er ihr noch neulich geschrieben. Die werde er schon noch motivieren. Ja, so war Pawel Adamowicz, sagt Siciarek. "Er hat seine Macht mit uns geteilt. Und jetzt fühlt es sich so an, als wäre einfach alles entzweigebrochen." Danzig trauert. Am ...