"Offos" Taktik war recht clever
Der "erste Schwaninger": Mit der Übertragung seines Besitzes ans Kloster St. Gallen erwarb er eine Art Versicherungsschutz.
STÜHLINGEN-SCHWANINGEN. Schwaningen hat es bezüglich der historischen Dokumente, die den Ort erstmals erwähnen, besser als Stühlingen. Denn zur Jubiläumsfeier im Jahr 2016 hat Max Duttlinger in seiner Festschrift die drei ältesten Urkunden mit Bezug zu Schwaningen dankenswerterweise abgebildet. Peter Erhart aus St. Gallen hat die lateinischen Texte der ersten beiden Überlieferungen transkribiert und auf deutsch übersetzt. Alle drei Urkunden stammen aus dem Stiftsarchiv des Klosters St. Gallen. Die Älteste ist auf das Jahr 766 datiert.
Worum geht es in dieser Urkunde, die den Ortsnamen "Sanninga" (Schwaningen) zum ersten Mal erwähnt? Offo, ein Schwaninger, schenkt dem Kloster St. Gallen sein gesamtes Eigentum unter der Bedingung, dass er seine Güter wieder als Lehen zurückerhält. Dafür zahlt er einen jährlichen Zins. Der Vertrag gilt auf Lebenszeit. Erwähnt ist weiterhin, dass das Lehen auf den Sohn übertragen werden könne. Falls es von diesem nicht gewünscht, fallen alle Güter bedingungslos an ...