"Ohne Natur haben wir ein Problem"

Armin Wikmann ist Naturpädagoge und arbeitet an der Karl-Tschamber-Schule in Weil am Rhein. Mit Schülerinnen und Schülern pflanzt er Bäume oder beringt die Mauersegler. Im Interview spricht er über seine Liebe zur Natur.  

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Armin Wikmann  | Foto: Christian Estebanez
Armin Wikmann Foto: Christian Estebanez
BZ: In wie vielen Ländern waren Sie schon und welche Tiere haben Sie dort gesehen?
Oh, das ist aber eine schwierige Frage, denn ich habe sie gar nicht alle gezählt. Aber es sind so mindestens 60 Länder. Und Tiere – hmmm – sag ich jetzt mal: mindestens 500 verschiedene.

BZ: Wie viele Bäume haben Sie gepflanzt und wieso?
Bäume pflanzt man, um Lebensräume zu schaffen. Bäume pflanzt man, um eine Kulturlandschaft zu erhalten. Wie viele? Das ist auch wieder ganz schwierig, weil ich es schon seit ein paar Jahren mache. Aber ich schätze mindestens um die 200 bis 250 Bäume.

BZ: Welche Bäume haben Sie gepflanzt?
Ich habe gepflanzt: Ahorn, Birne, Apfel, Zwetschge, Mirabelle, Quitte, Maulbeere, Mehlbeere, Speierling – nur zum Beispiel. Und noch ein paar mehr.

BZ: Wie alt waren Sie, als Sie mit der Arbeit in der Natur angefangen haben?
Der Anfang war eigentlich, als ich so alt war wie ihr. Als ich so neun oder zehn war. Da war ich mit meinem Großvater draußen auf dem Feld und da hat mich die Natur begeistert. Später habe ich mich weitergebildet, habe auch eine Ausbildung dafür gemacht und jetzt gebe ich das weiter.

BZ: Warum haben Sie sich für die Natur so interessiert?
Die Natur war für mich ganz, ganz wichtig, weil ohne Natur, funktionierende Natur, heilende Natur haben wir ein Problem. Wir leben mittendrin und ich habe mich deshalb dafür interessiert, weil es so wahnsinnig vielfältig ist, weil alles miteinander zusammenhängt.

BZ: Welche Tiere gefallen Ihnen am meisten und wieso?
Mir gefallen verschiedene Tiere, aber ganz besonders gefällt mir der Albatros, ein riesiger Vogel. Ein Seevogel, der monatelang fliegen kann, ohne einen Flügelschlag zu machen. Aber, was mir auch gefällt, sind unheimlich tolle Schmetterlinge und wunderschöne Raubkatzen. Also jedes Tier ist schöner als das andere.

BZ: Sie arbeiten freiwillig an unserer Schule. Was ist der Grund dafür?
Ich arbeite freiwillig an der Schule, weil das, was ich mache, eine Art Ehrenamt ist. Da will ich kein Geld dafür, sondern ich möchte, dass in der Schule die Schüler sehr viel über unsere Natur und über unsere Zusammenhänge draußen erfahren. Sie sollen etwas über unser Klima lernen und dadurch verstehen, wie sie in Zukunft ihre Umwelt selber gestalten können.

BZ: Was würden Sie jemandem sagen, der nicht Ihrer Meinung ist?
Jeder kann seine Meinung haben. Er soll sie aber dem anderen nicht versuchen aufzudrücken. Wenn er seine Meinung ändern will, ist es gut, aber ich muss ihn nicht unbedingt überzeugen.


BZ: Wann braucht man am meisten Mut?
Am meisten Mut braucht man manchmal, um nein zu sagen. Aber Mut braucht man auch, wenn man zum Beispiel aus dem Flugzeug springen will, als Fallschirmspringer oder wenn man in einem Gebiet tauchen will, das man nicht kennt.

BZ: Möchten Sie noch etwas anderes erzählen?
Ja. Ich war gestern unterwegs und habe wieder etwas entdeckt, was man normalerweise bei uns ganz selten sieht. Ein Insekt, das sehr selten ist, und das habe ich mitgenommen, habe es fotografiert und habe gestern Nacht nachgelesen. Da war ich so glücklich drüber, weil man muss Freude haben, wenn man sowas sieht. Denn wer weiß, ob wir es in ein paar Jahren nochmal sehen können.

Schlagworte: Armin Wikmann
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