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Zischup-Schülerinterview

Oliver Leki: "Eine ungewohnte Situation"

  • Jule Schiffer (Klasse 8d, Goethe-Gymnasium Freiburg)

  • Mo, 21. Dezember 2020, 11:30 Uhr
    Schülertexte

Auch der SC Freiburg spürt die Auswirkungen von Corona. Jule Schiffer, Schülerin der Klasse 8d des Freiburger Goethe-Gymnasiums, hat mit Oliver Leki vom SC Freiburg gesprochen.

Oliver Leki Foto: Patrick Seeger
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Leki ist der Vorstand Finanzen des Vereins.

Zischup: Herr Leki, Sie sind ehemaliger Tischtennisspieler und heute Finanzvorstand des SC Freiburg. Wie kommt man vom Tischtennis zum Fußball?

Leki: Ich glaube, ich war ein ganz passabler Tischtennisspieler und ein ziemlich lausiger Kicker. Nach dem Studium und den ersten Berufsjahren habe ich ein Angebot vom 1. FC Köln bekommen. Das habe ich auch angenommen. Das war mein Einstieg in den Fußball. Seit 2013 bin ich beim Sportclub.

Zischup: Was mögen Sie an Ihrem Beruf und wie würden Sie ihn beschreiben?

Leki:
Ich war schon immer ein großer Fußballfan und es ist dann schon etwas Besonderes, in diesem Bereich zu arbeiten. Im Vorstand habe ich die Verantwortung für die Bereiche Finanzen, Organisation und Marketing und damit ein breites und abwechslungsreiches Aufgabenspektrum. Das ist etwas, was mir sehr gut gefällt. Es gibt unterschiedlichste Aufgabenstellungen, mit denen ich mich beschäftigen kann.

Zischup: Würden Sie heute einen anderen Beruf wählen?

Leki: Ich bin ganz zufrieden mit dem, was ich mache. Ich glaube auch, dass es die richtige Entscheidung war, diesen Weg zu gehen. Wenn man sich aber überlegt, dass ich nach dem Abitur eigentlich mal Philosophie studieren wollte (lacht), bin ich doch ziemlich weit von diesem Weg abgekommen.

Zischup: Viele Fans – so wie ich – freuen sich auf das neue Stadion. Wie gehen die Arbeiten am Stadionbau voran?

Leki: In Zeiten von Corona ist es natürlich auch auf der Baustelle in den letzten Monaten kompliziert. Wir kommen insgesamt dennoch ganz gut voran. Die Außenanlagen sind nahezu fertig gestellt. Wenn man diese so sieht, könnte man denken, wir ziehen nächste Woche ein. Im Innenausbau gibt es aber noch einiges zu tun. Trotz aller Schwierigkeiten in der finalen Phase des Stadionbaus ist es schön zu sehen, dass sich Woche für Woche Dinge verändern und fertig gestellt werden.

Zischup: Hat die Corona-Pandemie zu Verzögerungen am Stadionbau geführt?

Leki: Ja! Die gab es immer wieder. Wir müssen schauen, wie es die kommenden Wochen und Monate weitergeht.

Zischup: Was glauben Sie, ab wann man wieder "normal" das Stadion und die Fußballspiele besuchen kann?

Leki: Das ist schwer zu beantworten. Ich habe die Hoffnung, dass wir im Verlauf der Saison, wenn auch eingeschränkt, wieder mit Zuschauern spielen können. Bis wir wieder in voll besetzten Stadien die Bundesliga sehen werden, wird sicherlich noch eine Zeit dauern.

Zischup: Wie finden Sie und die Fußballspieler die Stimmung bei den sogenannten Geisterspielen? Wirkt sich dies auf das Spiel des SC Freiburg aus?

Leki: Das ist eine völlig veränderte Situation. Es fehlt ganz viel von dem, was man sich wünscht, wenn man ein Fußballspiel besucht. Mir fehlen besonders die persönlichen Begegnungen, die Emotionen und die Stimmungen. Auch für die Mannschaft ist es speziell. Gerade bei Heimspielen fehlt komplett die Unterstützung der Fans. Das ist auch wichtig für viele Spieler. Denn das setzt besondere Kräfte frei. Es motiviert nochmals besonders.

Zischup: Wenn wir wieder in das Stadion können, gibt es dann eine Einweihungsfeier und wenn ja, wie wird sie aussehen?

Leki: Das ist mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Lage schwierig zu beantworten. Wir haben noch keine konkreten Pläne. Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten. Im neuen Stadion wollen wir eine tolle Einweihungsfeier ausrichten und gleichzeitig eine würdige Verabschiedung vom Schwarzwaldstadion. Das ist für unsere Fans sehr wichtig, denn bei aller Freude auf die neue Heimat verlässt man die alte Heimat doch auch etwas wehmütig.

Zischup: Wenn das neue Stadion einen Namen bekommen sollte, wie würden Sie es nennen?

Leki: Hier ist tatsächlich noch keine Entscheidung gefallen. Das ist noch offen.

Zischup: Gibt es jetzt schon etwas, was Sie am alten Stadion in der Schwarzwaldstraße vermissen werden?

Leki: Das wird es sicher geben. Von meinem Büro aus habe ich einen tollen Ausblick auf die Dreisam und den Schwarzwald. Die Lage vom Stadion hier ist schon was ganz Besonderes. Was ich auch vermissen werde, ist am Mittag mit Kollegen auf der Tribüne zu sitzen, die Ruhe zu genießen und einen Espresso zu trinken. Ich bin aber ziemlich sicher, es wird auch im neuen Stadion tolle Plätze geben und ich werde auch dort meinen Lieblingsplatz finden.

Zischup: Wie heißt Ihr liebster Fußballverein?

Leki: Es gibt drei: SC Freiburg, 1. FC Köln und Wormatia Worms (lacht).

Zischup: Vielen Dank für das Interview.

Oliver Leki (47) ist in Worms geboren und war bis 2013 in verschiedenen Funktionen beim 1. FC Köln tätig, zuletzt als Geschäftsführer. Zuvor arbeitete er für die Beratungsunternehmen Arthur Andersen und Ernst & Young. An der Uni Mannheim hat er Betriebswirtschaftslehre studiert. Oliver Leki kam 2013 als Geschäftsführer zum Sport-Club, seit Oktober 2014 ist er Vorstand Finanzen, Organisation und Marketing.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2020: PDF-Version herunterladen

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