"Papa des Vereins" erlebte schon elf Dirigenten

Ein Auswärtsspiel vor heimischem Publikum gab der Musikverein Gottenheim. Sein Jahreskonzert gab er in der Bötzinger Festhalle. Dabei wurde Theo Hunn für 70 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt.
"Keiner kann sich den Musikverein ohne dich vorstellen – ich kenne es nur so", sagte Selina Bösch bei der Ehrung von Theo Hunn, der seit 70 Jahren aktiv im Gottenheimer Orchester spielt. Er wurde mit stehenden Ovationen des Publikums beim Neujahrskonzert des Vereins in der Bötzinger Festhalle gefeiert, auch seine Musikerkollegen zollten ihm Respekt und übergaben Hunn als dem "Papa des Vereins" viele kleine Tulpensträuße. Hunn dankte seiner Frau Rita, die nicht weniger gerührt wie er ebenfalls ein paar Tränen wegdrückte. Musikverein, das ist für Rita und Theo Hunn auch die Familie, in der sich beide fanden.
"Mein Vater war schon Musiker", erzählt Theo Hunn bei einem Besuch in seiner heimischen Stube. Der Ehrenbrief der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände mit der Ehrennadel in Gold mit Diamant liegt vor ihm auf dem Esstisch, daneben einige Fotoalben. Mit vier, fünf Jahren blies Theo Hunn, Jahrgang 1940, schon in das Tenorhorn seines im Krieg gebliebenen Vaters. "Das hat mir damals schon gefallen", erzählt Hunn, der mit zwölf Jahren zusammen mit Otto Hartenbach in den Musikverein ging, ohne die Noten wirklich lesen zu können. Bald waren sie eine größere Gruppe. "Das war damals nicht so professionell wie heute." Der Dirigent hätte für sie einige Noten von Hand aufgeschrieben, die es dann zu spielen galt. Musikalische Früherziehung und ein Jugendorchester waren unbekannt, stattdessen "hatten wir uns immer eine halbe Stunde vor den Proben des Orchesters getroffen." Dirigent war damals der Eichstetter Eugen Hiss, der 1957 in seinem Heimatdorf zum Bürgermeister gewählt wurde. "Auch ihm haben wir damals Streiche gespielt", erinnert sich Hunn. Als der Dirigent mit seinem Moped in die Probe gefahren kam, konnten die Jungmusiker nicht widerstehen. Während Hiss mit dem Orchester probte "sind wir mit seinem Moped durch den Ort gefahren und haben es wieder so hingestellt, dass er es nicht merkte". Die Auswirkungen lasen die Buben zwei Tage später in der Zeitung. "Der Sprit hatte ihm nur noch bis zur katholischen Kirche nach Bötzingen gereicht, von dort musste er nach Hause laufen", erzählt Hunn. In der nächsten Probe habe Hiss nur gelacht und gesagt "ihr Buben".
Hunn hatte mit Es-Horn begonnen, sattelte aber auf das Tenorhorn um. Zusätzlichen Unterricht gaben damals die Orchestermusiker, beispielsweise Peter Baldinger für die Holzinstrumente oder Karl Hess, der Großvater des heutigen Dirigenten Andreas Thoman. "Andreas ist jetzt mein elfter Dirigent", so der 82-Jährige. Erlebt habe er viel. Zum Märsche üben sei der Verein musizierend durch die Reben gezogen, "nicht nur wie heute am ersten Mai durchs Dorf." Ein besonderer Höhepunkt war die Konzertreise nach Japan, denn dorthin war der japanische Dirigent, den der Musikverein einmal hatte, wieder zurückgekehrt. Die Verbindung war nicht abgerissen und so sei die Konzertreise von Martin Liebermann und Kurt Hartenbach organisiert worden.
Theo Hunn erinnert sich auch noch gut an die Weihnachtsfeiern des Vereins. Diese fanden im Saal im früheren Gasthaus zum Bahnhof statt. "Wir haben dafür immer ein Theaterstück einstudiert", sagt Rita Hunn, die dabei 1967, mit 17 Jahren, mit ihrem späteren Mann zusammenkam.
"Mein Vater war schon Musiker", erzählt Theo Hunn bei einem Besuch in seiner heimischen Stube. Der Ehrenbrief der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände mit der Ehrennadel in Gold mit Diamant liegt vor ihm auf dem Esstisch, daneben einige Fotoalben. Mit vier, fünf Jahren blies Theo Hunn, Jahrgang 1940, schon in das Tenorhorn seines im Krieg gebliebenen Vaters. "Das hat mir damals schon gefallen", erzählt Hunn, der mit zwölf Jahren zusammen mit Otto Hartenbach in den Musikverein ging, ohne die Noten wirklich lesen zu können. Bald waren sie eine größere Gruppe. "Das war damals nicht so professionell wie heute." Der Dirigent hätte für sie einige Noten von Hand aufgeschrieben, die es dann zu spielen galt. Musikalische Früherziehung und ein Jugendorchester waren unbekannt, stattdessen "hatten wir uns immer eine halbe Stunde vor den Proben des Orchesters getroffen." Dirigent war damals der Eichstetter Eugen Hiss, der 1957 in seinem Heimatdorf zum Bürgermeister gewählt wurde. "Auch ihm haben wir damals Streiche gespielt", erinnert sich Hunn. Als der Dirigent mit seinem Moped in die Probe gefahren kam, konnten die Jungmusiker nicht widerstehen. Während Hiss mit dem Orchester probte "sind wir mit seinem Moped durch den Ort gefahren und haben es wieder so hingestellt, dass er es nicht merkte". Die Auswirkungen lasen die Buben zwei Tage später in der Zeitung. "Der Sprit hatte ihm nur noch bis zur katholischen Kirche nach Bötzingen gereicht, von dort musste er nach Hause laufen", erzählt Hunn. In der nächsten Probe habe Hiss nur gelacht und gesagt "ihr Buben".
Hunn hatte mit Es-Horn begonnen, sattelte aber auf das Tenorhorn um. Zusätzlichen Unterricht gaben damals die Orchestermusiker, beispielsweise Peter Baldinger für die Holzinstrumente oder Karl Hess, der Großvater des heutigen Dirigenten Andreas Thoman. "Andreas ist jetzt mein elfter Dirigent", so der 82-Jährige. Erlebt habe er viel. Zum Märsche üben sei der Verein musizierend durch die Reben gezogen, "nicht nur wie heute am ersten Mai durchs Dorf." Ein besonderer Höhepunkt war die Konzertreise nach Japan, denn dorthin war der japanische Dirigent, den der Musikverein einmal hatte, wieder zurückgekehrt. Die Verbindung war nicht abgerissen und so sei die Konzertreise von Martin Liebermann und Kurt Hartenbach organisiert worden.
Theo Hunn erinnert sich auch noch gut an die Weihnachtsfeiern des Vereins. Diese fanden im Saal im früheren Gasthaus zum Bahnhof statt. "Wir haben dafür immer ein Theaterstück einstudiert", sagt Rita Hunn, die dabei 1967, mit 17 Jahren, mit ihrem späteren Mann zusammenkam.
Geehrt wurden beim Neujahrskonzert noch Michael Thomann, Mark Dangel (beide 25 Jahre) sowie Doris Butz und Klaus Wiloth (beide 40 Jahre).