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Ponys, Geld und die Aussicht auf ein besseres Leben

  • Leni Nutto, Klasse 9a, Marie-Curie-Gymnasium (Kirchzarten)

  • Fr, 18. Dezember 2020
    Schülertexte

Der Weihnachtsmann ist genervt, weil alle Kinder nur noch riesige Weihnachtswünsche haben – dann bekommt er einen vergilbten Brief / Eine Erzählung.

Der Weihnachtsmann hat es eilig.   | Foto: alphaspirit (stock.adobe.com)
Der Weihnachtsmann hat es eilig. Foto: alphaspirit (stock.adobe.com)
Es war einmal ein kleines Mädchen. Es lebte in einer armen Familie, in einem winzigen Bauernhaus. Sie teilte sich ein Zimmer mit ihren sechs Geschwistern und ihren Eltern zum Schlafen. Außerdem gab es eine kleine Küche mit einem Tisch und ein altes Sofa stand neben einem Kamin.

Das Mädchen wünschte sich ein besseres Leben, aber in die Schule konnte es nicht. Die Schule war zu teuer. Deshalb musste sie bei der Arbeit helfen, die im Haus zu tun war. Ihre Brüder mussten arbeiten, um Geld zu verdienen. Es wurde Abend, als das Mädchen endlich zur Ruhe kam. Dann nahm es einen Stift zur Hand, kramte aus einer Schublade ein Stück Papier und einen vergilbten Umschlag heraus und schrieb an den Weihnachtsmann.

Der Weihnachtsmann saß vor seinem Schreibtisch. Der Schreibtisch war fast nicht mehr zu sehen, so viele Kinder hatten ihm Briefe geschickt. Weihnachtselfen schwirrten ein und aus und nahmen Aufträge und Wünsche vom Weihnachtsmann entgegen. Oder sie brachten noch mehr Wunschzettel. So langsam müssten doch alle Wunschzettel bei ihm angekommen sein, dachte er und strich sich durch seinen langen, weißen Bart. Er nahm sich den nächsten Zettel vom Wunschbriefehaufen und öffnete ihn. Lieber Weihnachtsmann, stand darin, ich wünsche mir ein eigenes Pferd, auf dem ich immer reiten kann. Außerdem Geld, damit ich das Pferd auch gut versorgen kann. Viele Grüße.

Viele Kinder wünschten sich ähnliches. Das fand der Weihnachtsmann schade. Es gab doch auch andere tolle Sachen, außer Geld. Er gab einem Elfen einen Auftrag und widmete sich wieder den Briefen. Am nächsten Morgen wurde der Weihnachtsmann von einem Elfen geweckt. Er sah auf die Uhr. Zeit, um den Menschen endlich ihre Geschenke zu bringen. Der Weihnachtsmann zog seinen roten Mantel, seine braunen Stiefel und seine Mütze an. Dann lief er zu seinem Schlitten, an dem er von einem Elfen erwartet wurde. Dieser streckte ihm noch einen Brief hin. Einen Brief in einem vergilbten Umschlag. "Weiß nicht, ob ich es noch schaffe, dem Kind etwas zu schenken. Es ist schon spät", murmelte er vor sich hin.

Dann öffnete er den Brief. Er erwartet wieder Wünsche wie Geld oder Dinosaurier oder dergleichen. Doch das Kind, das den Brief schickte, schrieb etwas, was der Weihnachtsmann schon lange nicht mehr gelesen hatte. Der Brief kam von einem Mädchen. Lieber Weihnachtsmann, begann der Brief, ich habe nur einen einzigen Wunsch, und es ist ein großer. Ich weiß nicht, ob du ihn erfüllen kannst, aber es würde mir eine riesige Freude machen. Ich wünsche mir die Aussicht auf ein besseres Leben.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2020: PDF-Version herunterladen

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