Interview
Psychotherapeut erklärt, wie wir mit Ungewissheit umgehen können

Was ist noch wirklich planbar? Die Pandemie hat die Ungewissheit zum alles beherrschenden Lebensgefühl gemacht. Der Psychotherapeut Nils Spitzer gibt Tipps, wie man damit umgeht.
Die Zukunft ist immer ungewiss, doch meist hat sie sich nicht so angefühlt, sondern wie etwas, das sich planen und gestalten lässt. Durch die Corona-Pandemie hat sich das gründlich geändert. Das Treffen am nächsten Tag, der Dienstplan in der kommenden Woche, der Urlaub im Sommer – alles ist ungewiss. Der Psychotherapeut Nils Spitzer befasst sich seit langem mit der Psychologie der Ungewissheit und hat nun ein Buch darüber veröffentlicht. Sigrun Rehm sprach mit ihm.
BZ: Durch die Pandemie ist die Ungewissheit zum alles beherrschenden Lebensgefühl geworden. Was bedeutet das für uns, Herr Spitzer?
Spitzer: Dem Eindruck würde ich auf jeden Fall zustimmen. Dass unklar ist, was auf uns zukommt, war selten so deutlich zu spüren wie jetzt. Stecke ich mich an, wenn ich jetzt einkaufen gehe, wie verläuft die Erkrankung bei mir, wie verkrafte ich den Lockdown? Wir haben ein Stück Seinsgewissheit verloren. Sonst verlassen wir uns ja meist darauf, dass wir schon wissen, wie es läuft und stützen uns auf unsere Gewohnheiten. Jetzt müssen wir uns plötzlich in einer Art vorläufigeren Lebensweise ...
BZ: Durch die Pandemie ist die Ungewissheit zum alles beherrschenden Lebensgefühl geworden. Was bedeutet das für uns, Herr Spitzer?
Spitzer: Dem Eindruck würde ich auf jeden Fall zustimmen. Dass unklar ist, was auf uns zukommt, war selten so deutlich zu spüren wie jetzt. Stecke ich mich an, wenn ich jetzt einkaufen gehe, wie verläuft die Erkrankung bei mir, wie verkrafte ich den Lockdown? Wir haben ein Stück Seinsgewissheit verloren. Sonst verlassen wir uns ja meist darauf, dass wir schon wissen, wie es läuft und stützen uns auf unsere Gewohnheiten. Jetzt müssen wir uns plötzlich in einer Art vorläufigeren Lebensweise ...