Roboterteam der Hochschule holt sich die Silbermedaille in Peking

Bei den "Olympischen Spielen für Roboter" in China hat sich das Team Sweaty der Offenburger Hochschule bis ins Finale gekämpft. Dort unterlag man aber dem Gastgeberteam.  

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Das Offenburger Team kehrt mit Silber aus China  zurück.  | Foto: Hochschule Offenburg
Das Offenburger Team kehrt mit Silber aus China zurück. Foto: Hochschule Offenburg
Das Team Sweaty, die Gruppe für humanoide Robotik der Hochschule Offenburg, ist erfolgreich bei den erstmals ausgetragenen World-Humanoid-Robot-Games in Peking gestartet. Während der von manchen auch als "Olympische Spiele für Roboter" bezeichneten Veranstaltung traten rund 280 internationale Teams mit humanoiden Robotern in 26 Disziplinen wie Kampfsport, Laufen, Tanzen oder Fußball gegeneinander an, schreibt die Hochschule in einer Mitteilung.

Die Offenburger beteiligten sich am Hauptevent, dem Fußball-Wettbewerb. Dieser fand in Kooperation mit dem Verband der Robocup-Federation Asia-Pacific (RCAP) statt und wurde in den Disziplinen drei gegen drei beziehungsweise fünf gegen fünf ausgetragen. Dabei spielten die Roboter vollautonom, das heißt ohne jegliche Intervention von Menschen, in zwei Halbzeiten à zehn Minuten gegeneinander. Das Team Sweaty trat im drei gegen drei an und erlebte gleich nach seiner Ankunft die erste Überraschung: Das Teilnehmerfeld war mit 30 Teams aus aller Welt so groß, dass kurzfristig noch eine Gruppenphase als Vorrunde vor dem Start der Finalrunde des Wettbewerbs angesetzt wurde. In der dadurch verkürzten Trainingsphase hieß es daher, den Fokus auf das Erreichen der Endrunde zu setzen.

In vier Tagen intensiver Arbeit und dank einiger Nachtschichten gelang es den Studierenden und Forschenden des Teams jedoch, die schwierigen Rahmenbedingungen zu meistern: Im letzten Spiel der Vorrunde erzielten ihre Roboter kurz vor Schluss noch den entscheidenden Treffer, um die Partie zu gewinnen und sich für die Endrunde zu qualifizieren, so die Hochschule weiter.

In den verbleibenden drei Tagen bis zur Endrunde konzentrierte sich das Team dann darauf, die Roboter gezielt zu optimieren. Durch die Behebung technischer Probleme in der Laufbewegung zum Ball und im taktischen Spielverhalten konnten entscheidende Verbesserungen erreicht werden, die die Gesamtleistung der Roboter steigerten. Und so zog das Team Sweaty mit drei klaren Siegen (5:1, 5:1, 5:2) gegen zwei Hochschulteams aus China und eins aus Thailand ins Halbfinale ein. Dort besiegte das deutsche Team den Gegner aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 4:0.

Im Finale vor rund 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im "Ice Ribbon Stadium" wartete mit dem Team Mountain & Sea der China Agricultural University (CAU) in Peking der stärkste Gegner. Im Finale mussten sich die Offenburger so zwar mit 0:3 geschlagen geben, sicherten sich aber in dem nicht nur überraschend großen, sondern auch starken Starterfeld die Silbermedaille.

"Dieser herausragende Erfolg zeigt, dass wir im internationalen Wettbewerb mit den Roboterfußballteams der weltweit besten Universitäten bestehen können. Gleichzeitig war dies ein wichtiger Schritt, um die Kompetenz der Hochschule Offenburg in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz sichtbarer zu machen", freuen sich die Teamleiter Stefan Hensel und Bernd Waltersberger. Schließlich sei der Roboterfußball ein attraktives Anschauungsbeispiel für die vielfältigen Herausforderungen, die beim Einsatz autonomer Systeme in technischen Anwendungen auftreten. "Die beim Roboterfußball erforschten Methoden und Techniken helfen allgemein, Robotiksysteme besser zu verstehen, zu beherrschen und in den Transfer zu bringen", erklären die beiden und richteten den Blick schon wieder nach vorne.

In Peking sei deutlich geworden, dass man sich in Zukunft vor allem darauf konzentrieren müsse, mit Hilfe von KI die komplexe Dynamik der Roboter und deren taktisches Zusammenspiel auf dem Platz zu verbessern. Diese Punkte wollen sie mit dem Team Sweaty bis zur zweiten Ausgabe der World-Humanoid-Robots-Games im kommenden Jahr umsetzen. Idealerweise, um dort an die diesjährigen Erfolge anzuknüpfen und um die Goldmedaille mitzuspielen. Das große Ziel ist dann die Robocup-Weltmeisterschaft 2027, die im eigenen Land, genauer gesagt in Nürnberg, stattfindet.
Schlagworte: Bernd Waltersberger, Stefan Hensel

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