Giftmüll
Sanierungen alter Chemiemülldeponien um Basel bleiben strittig

Um Basel gibt es rund ein Dutzend alte Deponien, die mit Chemiemüll belastet sind. Roche saniert in Grenzach derzeit eine davon aufwändig. Andere dieser Altlasten sorgen weiter für Diskussionsstoff.
Chemie in den Gruben
Auf Basis der in der Chemieproduktion genutzten Stoffe und Verfahren lagern in den alten Deponien nach Einschätzung Martin Forters bis zu 5000 reaktionsfähige chemische Substanzen. Sie sind nicht alle gefährlich, und der Chemiemüll macht auf den Standorten in der Regel auch nur zwischen 0,5 und fünf Prozent des Deponievolumens von bis zu 500 000 Kubikmeter aus. Doch auch das ergibt Mengen im unteren oder mittleren fünfstelligen Tonnenbereich. Im Fokus der Behörden bei den Sanierungen standen wie in der Hirschackergrube vor allem das Grundwasser belastende chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) wie Hexachlorethan, Tetrachlorethan oder Trichlorethen. In Altdeponien finden sich aber auch Nitrit, Ammonium und Fluorid in Konzentrationen, die die Grenzwerte bis zum Zehnfachen überschreiten, teils auch Aniline und Chlorbenzol. Inzwischen rückt noch Benzidin ins Blickfeld. In der Schweiz werden alte Deponien bereits systematisch darauf untersucht.
Gut 100 Jahre – von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg – war der Rhein die Müllkippe der Basler Chemieindustrie. Nach 1945 ...