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Schreiben, damit Kinder gern lesen

  • Christiane Bosch (dpa)

  • Do, 19. März 2020
    Literatur & Vorträge

Die Hamburger Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie wird heute 70 Jahre alt.

Kirsten Boie  | Foto: Markus Scholz (dpa)
Kirsten Boie Foto: Markus Scholz (dpa)
Der Schriftstellerin Kirsten Boie liegen Kinder am Herzen. Das wird schnell klar, wenn man der Hamburgerin zuhört. Ob mit ihren Dutzenden Geschichten für kleine und große Mädchen und Jungen oder mit ihren bundesweiten Anstrengungen rund um die Leseförderung – Kinder mit Spaß am Lesen machen Boie glücklich. Wie kaum eine andere deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin hat sie sich den Kampf für das Lesen auf die Fahnen geschrieben. Heute wird Boie 70 Jahre alt. Und die Liste ihrer Ziele ist lang.

Boie ist Schriftstellerin durch und durch. Ihr Alltag fügt sich um das Schreiben herum ein, er wird vom Schreiben bestimmt. Dabei ist sie sehr diszipliniert. Das komme noch aus der Zeit, als ihre beiden Adoptivkinder klein waren und sie die kurze Kita-Zeit am Vormittag effektiv für das Schreiben nutzen musste. Damals war sie eher aus der Not heraus Schriftstellerin geworden. Eigentlich war die studierte Literaturwissenschaftlerin und Anglistin in den 70ern und 80ern Lehrerin an einem Gymnasium und einer Gesamtschule. Eine Arbeit, die sie sehr erfüllt hat, wie sie sagt. Doch für das Jugendamt musste sie die Arbeit aufgeben, um eine gute Mutter sein zu können. Dass am Ende ein Kinderbuch ihr Debüt wurde, war ihrer Lebenswirklichkeit geschuldet. "Ich habe meinen Sohn gefüttert und dabei sind mir die ersten Sätze für mein erstes Buch in meinen Kopf geschossen". "Paule ist ein Glücksgriff" dreht sich um ein schwarzes Kind von weißen Eltern.

Dem Erstlingswerk folgen 100 weitere Bücher. Boie macht vor schwierigeren Themen nicht Halt: Obdachlosigkeit, Rechtsextremismus, die Schere zwischen Arm und Reich, Mobbing, Flüchtlingskinder. Ihr Mann, mit dem sie seit 43 Jahren verheiratet ist, ist stets ihr erster Leser. Stark ist Kirsten Boies Engagement fürs Lesen: "Es ist eine Katastrophe, wenn etwa 20 Prozent unserer Jugendlichen nicht so lesen können, dass sie verstehen, was sie lesen."

Ressort: Literatur & Vorträge

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