Schulbus auf Abwegen

Die Zufahrt nach Todtnauberg war vier Wochen lang gesperrt : Grundschüler erzählen, warum.  

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Die Grundschüler in Todtnauberg finden Vorher/Nachher-Fotos gut. Darauf sieht man prima, was die Arbeiter alles geschafft haben an der einzigen Straße, die durch den Wald in den Ort führt. Fritz Ebser, der Opa von Jacob, hat solche Bilder gemacht – zu Beginn und fast am Ende der Forstarbeiten. Ungefähr 150 Bäume wurden täglich gefällt. Viel zu gefährlich für den normalen Verkehr! Deshalb blieb die Straße von 8 bis 18 Uhr gesperrt.

Der Unterricht dauerte während der Straßensperrung für alle Kinder von 8 bis 13 Uhr. Morgens kamen die Schüler aus den umliegenden Orten noch mit dem üblichen Schulbus. Mittags brachte ein Kleinbus die Fahrschüler über einen schmalen Forstweg zurück. Die Kinder saßen gerne auf der Busseite, auf der sie aus dem Fenster die steilen Abhänge sahen. Sie fieberten mit, wenn zwei Autos versuchten, aneinander vorbeizukommen. "Ich nahm lieber die andere Busseite, da sah es nicht so gefährlich aus", sagt ein Mädchen. Da auch schon Autos stecken geblieben sind, streikten manche Mütter. Sie fuhren die Kinder nachmittags nicht zum Sportverein nach Todtnau. Fußball und Karate fielen aus, weil auch der Fußweg über die Wasserfälle einseitig gesperrt war.

"Links und rechts von der gesperrten Straße sieht es jetzt so kahl aus, wie auf dem Kopf von meinem Vater", meint ein Mädchen. Die Kinder wissen, dass die Bäume gefällt werden mussten. Mit Schneelast im Winter drohten sie auf die fahrenden Autos zu stürzen. "Am Straßenrand türmen sich riesige Asthaufen. Die Holzstämme sind hoch wie Lastwagen aufeinandergestapelt", erzählen die Kinder. Sie hoffen, dass mit dem Verkauf des Holzes die Gemeinde so viel Geld einnimmt, dass sie das Schwimmbad renovieren kann. Da die Baumstümpfe noch da sind, kann der Wald nachwachsen. Ein Kind kichert: "Meine Oma sagt, der Wald würde wieder abgeholzt, wenn ich ’ne Oma bin." Dann ist es Zeit für neue Fotos.

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