Zeitgeschichte
Schwule kamen bis in die 60er vor Gericht – auch in Freiburg

Schwule wurden in Deutschland noch lange nach 1945 als Verbrecher verfolgt. Heinz Weichenberger erzählt in unserer Wochenzeitung "Der Sonntag", wie er das in Freiburg erlebt hat.
Als es an einem Tag im Dezember 1961 an der Tür in der Franz-Liszt-Straße 5 in Freiburgs hübschem Stadtteil Herdern klingelt, hat Heinz Weichenberger noch nicht mal eine Ahnung davon, in was er jetzt gleich reingeraten wird. Gerade erst 18 Jahre alt ist er, okay, das Verhältnis zu seiner Mutter ist kein gutes und ein einfacher Junge ist Weichenberger nicht. Aber warum steht nun die Kriminalpolizei vor der Tür?
Die Beamten nehmen Weichenberger mit ins Gebäude Basler Straße 2, wo zu dieser Zeit die Kripo residiert. "Dort musste ich dann durch das ganze Programm", erzählt Weichenberger heute, "Fingerabdrücke, Fotos, erkennungsdienstliche Behandlung. Das weiß ich noch, als wär’s gestern gewesen." Allerdings hatte Weichenberger keine Bank überfallen und niemanden ermordet. Verstoß gegen Paragraf 175 hieß der Vorwurf. "Unzucht mit Männern."
In vielen Ländern droht auch heute noch die Todesstrafe
Wenn kommendes Wochenende in Freiburg wieder der Christopher Street Day stattfindet und neben Workshops und Podiumsdiskussionen dann am Samstag die knallbunte Parade durch die Stadt zieht, dann scheint die hiesige Gesellschaft ...
Die Beamten nehmen Weichenberger mit ins Gebäude Basler Straße 2, wo zu dieser Zeit die Kripo residiert. "Dort musste ich dann durch das ganze Programm", erzählt Weichenberger heute, "Fingerabdrücke, Fotos, erkennungsdienstliche Behandlung. Das weiß ich noch, als wär’s gestern gewesen." Allerdings hatte Weichenberger keine Bank überfallen und niemanden ermordet. Verstoß gegen Paragraf 175 hieß der Vorwurf. "Unzucht mit Männern."
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