Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer hat für seine Inszenierung von "Wut" am Theater Freiburg Elfriede Jelineks Textkonvolut gründlich sortiert. Das aber nimmt dem Stück die Wirkung.
Wut ist ein schlechter Ratgeber, sagt das Sprichwort. "Wut ist etwas, das einen überschwemmt, und gegen das man sich nicht wehren kann, eigentlich unproduktiv", präzisiert Elfriede Jelinek. Doch die Anschläge auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt machten sie so wütend, dass sie selbst diesen "diffuse Raketenantrieb" in sich spürte. Er versorgte sie mit der nötigen Schubkraft, ein eigenes Stück über ...