Serbien ist Chaos und Paradies zugleich – zumindest für viele junge Menschen. Jetzt sollen mehr Touristen dorthin kommen.
Ludak sitzt in einem Café. Sein schwarzes Haar trägt er kurz und eine Schürze um die Jeans. In der Hand hält er ein Tablett. Ludak lässt seinen Blick schweifen, vorbei an den Gästen, den lachenden und den konzentrierten, bis er an dem Bild von der Straße vor der alten Lagerhalle in Belgrad hängenbleibt. Er sieht aus dem Fenster, als würde er zum ersten Mal erkennen, an was er dort tagtäglich in Serbiens Hauptstadt achtlos vorbeiläuft. "Serbien ist für mich Chaos – Chaos und Paradies zugleich", sagt er nachdenklich. Vor dem Café rauschen Lastwagen, rostig und laut, an den bröckelnden Hausfassaden vorbei. Ihre geschichtenerzählende Betonhaut blättert immer weiter ab. Viele Häuser stehen leer. Sie warten auf jemanden, ...