Wie Babette Maier, Jüdin aus Stuttgart, am 22. Oktober 1940 in die Deportation der badischen Juden nach Südfrankreich geriet.
Was für ein Schicksal! Babette Maier, die durch den Suizid ihres ebenfalls jüdischen Gatten 1937 Witwe geworden war, geriet durch Zufall vor 70 Jahren in die Deportation der badischen Juden nach Gurs. In ihren Briefen an die beiden Kinder, die sich nach England retten konnten, ging es immer wieder um die gemeinsame Ausreise in die USA – ihre Hoffnung endete 1942 in Auschwitz.
Der 22. Oktober 1940 ist der letzte Tag von Sukkoth, dem jüdischen Laubhüttenfest. Ein Fest der Freude und des (Ernte-)Danks, das die Juden aber jedes Jahr, so heißt es, "auch wieder in den Zustand des Wandernden versetzen soll, der nur in einem zerbrechlichen, unstabilen Unterschlupf seine Behausung findet, letztlich nur behütet von Gottes Hand, die sich schützend über ihm ausbreitet: Der ewig wandernde Jude als freiwillig akzeptierte Aufgabe, nicht als durch Fluch uns aufgezwungene Lebensform".
Babette Maier, eine gläubige Jüdin, ist zu diesem Fest wieder einmal aus der schwäbischen Hauptstadt ...