Basketball-EM
"Sind nicht fertig": Schröder führt Deutschland ins Finale
Die Weltmeister stehen jetzt auch im EM-Finale. Deutschlands Basketballer erleben die erfolgreichste Ära ihrer Geschichte. Jetzt geht es gegen die Türkei.
dpa
Fr, 12. Sep 2025, 22:05 Uhr
Basketball
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Doch viel Feierstimmung wollte nach dem gewonnenen Halbfinale und der schon jetzt sicheren Medaille nicht aufkommen. "Wir sind nicht fertig, der Fokus geht gleich auf Sonntag. Wir können uns kurz freuen", sagte Interimsbundestrainer Alan Ibrahimagic nach dem 98:86 gegen Finnland in Riga. Anführer Schröder sagte bei RTL: "Ins Finale zu kommen, ist das beste Gefühl. Wir haben einen guten Job gemacht und das Spiel kontrolliert."
Das Team um NBA-Star Franz Wagner und Schröder schaffte den ersten deutschen EM-Finaleinzug seit 20 Jahren - damals gab es für Dirk Nowitzki und sein Team Silber. "Finaaaale!!!", schrieb Nowitzki am Freitag nach dem souveränen Sieg über die Finnen bei X. Schröder fügte an: "Wir wollen jetzt noch ein Spiel gewinnen, um die Goldmedaille zu holen."
Auch Weltmeister Moritz Wagner war begeistert. "Das ist eine tolle Mannschaft, die im Finale steht. Das müssen wir feiern. Das ist ein Team, das es sich wirklich verdient hat - es gehört da hin", sagte der NBA-Profi, der nach einem Kreuzbandriss fehlt und als Experte bei MagentaSport arbeitet.
Im Endspiel trifft die Mannschaft von Ibrahimagic am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und MagentaSport) auf die Türkei. Die Türken gewannen ihr Halbfinale gegen Griechenland mit NBA-Star Giannis Antetokounmpo überraschend deutlich mit 94:68 (49:31). In der Vorbereitung hatte sich Deutschland beim Supercup in München knapp mit 73:71 gegen die Türkei durchgesetzt. Gegen Finnland waren Schröder und Wagner mit 26 und 22 Punkten die besten deutschen Werfer. Schröder steuerte vor 10.047 Zuschauern zudem zwölf Vorlagen bei.
EM-Halbfinale 2022, WM-Titel 2023, Olympia-Vierter 2024 und jetzt im EM-Endspiel – Deutschlands Basketballer erleben die erfolgreichste Ära ihrer Geschichte. "Wir sind eines der besten Teams in der Welt, das haben wir oft genug bewiesen", hatte Wagner schon vor dem Halbfinale gesagt. Er und sein Team bestätigten den Eindruck in der lettischen Hauptstadt eindrucksvoll.
Schon in der Vorrunde klarer Sieg gegen Finnland In der Gruppenphase im finnischen Tampere hatte Deutschland den Co-EM-Gastgeber bereits mit 91:61 deklassiert. Doch das spielte in den Köpfen der Deutschen keine Rolle.
Trotzdem verschlief der Weltmeister wie schon in den beiden Spielen zuvor in Riga erneut den Start. Die Finnen, die erstmals bei einer EM überhaupt im Halbfinale standen, legten voller Euphorie los und zogen angetrieben von tausenden finnischen Fans in der Arena auf 14:6 davon.
Bei Deutschland lief dagegen zunächst nicht viel zusammen, Franz Wagner legte seine ersten vier Würfe daneben. Doch die deutsche Mannschaft blieb ruhig und steigerte sich. Schröder traf per Dreier, dann stopfte Wagner den Ball per Dunk in den Korb. Die deutsche Angriffsmaschinerie kam nun ins Rollen.
Bei den Finnen fielen die Würfe dagegen nicht mehr so gut wie in den ersten fünf Minuten. Nach dem ersten Viertel lag Deutschland mit vier Punkten vorn (30:26) und baute seinen Vorsprung danach kontinuierlich aus. Zwischenzeitlich hatte sich der Weltmeister mit 19 Punkten abgesetzt (49:30). Auf einmal traf sogar Wagner seine Würfe aus der Distanz - zur Pause führte Deutschland mit 14 Punkten.
Nach dem Seitenwechsel versuchten die Finnen noch einmal alles und verkürzten auf sechs Zähler (73:79). Deutschland wackelte kurz, blieb aber cool und zog angeführt von Schröder, der schon Mitte des dritten Viertels ein Double-Double verzeichnete, wieder davon.
Und das, obwohl Ibrahimagic nur zehn Spieler zur Verfügung hatte, weil neben Johannes Voigtmann (Knie-Operation) auch noch Justus Hollatz mit einer Fußverletzung ausfiel. Beide verfolgten den Finaleinzug aber von der deutschen Bank aus, wo auch der nach wie vor gesundheitlich angeschlagene Bundestrainer Alex Mumbru saß.